Orior-IPO: Erster Handelstag an SIX am 22. April

Wie VR-Präsident Rolf Friedli am Montag vor den Medien in Zürich sagte, besteht das Basisangebot aus bis zu 3’569’422 Aktien, davon bis zu 1’904’762 neue Aktien. Ausserdem gibt es eine Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) über 15% des Basisangebotes. Die Gesellschaft plant so rund 80 Mio CHF neues Kapital aufzunehmen.


Öffentliches Angebot in der Schweiz
Der Freefloat vor Ausübung des Greenshoe liegt bei ca. 58%, nach vollständiger Ausübung des Greenshoe wären es rund 66%. Der gegenwärtige Hauptaktionär Capvis wird im Falle der Ausübung des Greenshoe noch ca. 20% an Orior halten. Das IPO beinhalte ein öffentliches Angebot in der Schweiz und eine private Platzierung für institutionelle Investoren in anderen Ländern. «Wir glauben, dass das Unternehmen reif ist für den Kapitalmarkt und eine Bereicherung für die Börse sein wird», so Friedli. Das Geschäftsmodell von Orior sei attraktiv und nachhaltig und der Track Record mit profitablem Wachstum über mehr als 10 Jahre überzeugend. Zudem sei das Management sehr stabil: sowohl CEO Rolf Sutter wie auch CFO Hélène Weber seien schon über 10 Jahre beim Unternehmen engagiert.


Illustre Kundenliste
Orior sei im Detailhandel und in der Gastronomie stark verwurzelt, sagte CEO Sutter. Migros, Coop, Denner oder auch Aldi gehörten zu den Kunden. In den von ihr belieferten Märkten decke man vom Premium- bis zum Tiefpreisprodukt alle Kategorien ab und beherrsche die gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung über die Herstellung bis zur Distribution an den Detailhandel, an Verpflegungsdienstleister und an die Gastronomie. Das Unternehmen verfügt neben neun Produktionsstätten in der Deutschschweiz und im Tessin mit Lineafresca ausserdem über eine eigene gesamtschweizerische Fein-Logistik und beschäftigte per Ende 2009 rund 1’300 Mitarbeitende.


Umsatz 2009 von 501 Mio Franken
Das Geschäft von Orior ist in die drei Segmente Refinement (Fleischveredlung), Convenience und Corporate, Export und Logistik gegliedert. Der Gesamt-Umsatz stieg 2009 um über 8% auf 501 Mio CHF. Der EBITDA nahm im gleichen Zeitraum um rund 10% auf 52 Mio CHF zu, entsprechend einer EBITDA-Marge von 10,4%. Der Reingewinn verdoppelte sich 2009 mehr oder weniger auf knapp 24 Mio CHF. Das Segment Refinement kam 2009 auf einen Umsatz von rund 300 Mio CHF, entsprechend 57% des Gesamtumsatzes, und einen EBITDA-Beitrag von 25 Mio CHF (EBITDA-Marge von 8,3%). Zu ihm gehören etwa die bekannten Marken Rapelli und Spiess. Das Segment Convenience erzielte einen Umsatz von rund 200 Mio CHF, entsprechend rund 38% des Gesamtumsatzes, und einen EBITDA-Beitrag von rund 30 Mio CHF. Die wichtigsten Marken hier sind etwa Fredag, Natur Gourmet, Le Patron oder Pastinella.


Aktionärsfreundliche Dividendenpolitik
Orior will laut CEO Sutter als unabhängige Lebensmittelgruppe im Schweizer Lebensmittelmarkt weiter Marktanteile gewinnen und neue Partnerschaften eingehen. Zukäufe schloss Sutter nicht aus, meinte aber, derzeit hätten Akquisitionen «definitiv keine Priorität». Mit dem Geld aus dem Börsengang sollen in erster Linie Schulden abgebaut werden bzw. Kredite zurückgezahlt werden. Wie CFO Weber sagte, werden die Nettoschulden im Verhältnis zum EBITDA auf unter Zwei fallen, was eine «sehr gute Zahle» sei. Das Unternehmen strebt ausserdem eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von mindestens 40% an, wie VRP Friedli ausführte. (awp/mc/ps/11)

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