Osec: Modernisierung Russlands – Chancen für Schweizer KMU

Deshalb führte die Osec am 7. Oktober in Zürich ein Forum unter dem Motto «Russlands hoher Modernisierungsbedarf in der Industrie ? Chancen für Schweizer KMU» durch. Bei dieser Veranstaltung wurde ein aktueller Einblick in die vielfältigen Aspekte der Diversifizierungs- und Modernisierungs-Politik der Wirtschaft unter besonderer Berücksichtigung des Wachstumsmarktes Cleantech gewährt. Zudem erhielten die Teilnehmer der Veranstaltung einen wertvollen Überblick über die interessanten Geschäftsmöglichkeiten, die sich für die schweizerische Industrie in Russland anbieten.


Neue Cleantech-Exportplattform
Unter dem Beisein von Igor Bratchikov, russischer Botschafter in der Schweiz, hielten Sergey R. Borisov, Präsident OPORA Russia, Member of Public Chamber of Russia, zur Modernisierung Russlands sowie Oleg Alekseev, Vice president for education and science, Foundation Skolkovo, Geschäftsleitung der RENOVA Group of Companies, zu einer neuen «Innovationsstadt» vor Moskau die entsprechenden Keynote-Referate. Weitere Referenten am Forum waren unter anderem Uwe Krüger, Präsident der Exportplattform Cleantech Switzerland, der die neue und im Auftrag des Bundes aufgebaute Cleantech-Exportplattform vorstellte, und Valerij A. Naumenko, Legislative Assembly of Krasnodar Region, der über die Infrastrukturprojekte im Zusammenhang mit den Olympischen Winterspielen in 2014 Sochi referierte.


Vielfältige Absatz- und Investitionsmöglichkeiten
Investiert wird in Russland weiterhin in die Industrie und in den Dienstleistungssektor. Neben den traditionellen und starken Exportbranchen der Schweiz (Pharma / Chemie, Maschinen / Elektrogeräte / Metallerzeugnisse, Präzisionsinstrumente / Uhren) haben aber auch andere Branchen bzw. Segmente gute Karten, um in Russland ins Geschäft zu kommen.  Gemäss Marc Buser, Senior Consultant Eastern Europe bei der Osec, ergeben sich interessante Möglichkeiten für Schweizer Unternehmen bei energiesparenden Anwendungen sowie Technologien für erneuerbare Energien. Zwar ist Russland heute eines der wichtigsten Lieferländer für fossile Brennstoffe, aber auch für die russische Regierung sind diese Zukunftsbranchen wichtige Wachstumstreiber. Zusätzlich will die russische Regierung die Technologieführerschaft in ausgewählten Schlüsselbranchen erreichen. Dazu gehören die Informations- und Telekommunikationsbranche, die Raumfahrt, die Energiewirtschaft, die Atomindustrie sowie die Gesundheitsbranche. Insbesondere bei der medizinischen Infrastruktur besteht ein grosser Nachholbedarf in Russland.


Bilateraler Handel Schweiz-Russland blüht  
Einige Regionen sind dabei besonders interessant, wobei Moskau der stärkste Wirtschaftsraum Russlands bleibt. Langfristig möchte sich Moskau unter anderem auch als komfortablen Wohn- und Arbeitsort, als attraktives Reiseziel, umweltfreundliche Metropole, aber auch als High-Tech-Zentrum, positionieren. Aber auch St. Petersburg und z.B. Kaluga haben sich mittlerweile als investorenfreundliche Regionen (Automobilindustrie) einen Namen gemacht. Der bilaterale Handel zwischen der Schweiz und Russland hat sich in den letzten Jahren ausserordentlich gut entwickelt. Das Handelsvolumen hat sich seit 1999 bis heute fast versechsfacht. Während die Exporte nach Russland 1999 noch CHF 353 Mio. betrugen, lagen sie Ende 2009 bei CHF 2,1 Mrd. Der positive Trend hält an, zumal auch in den ersten acht Monaten von 2010 die Exporte nach Russland um fast 30% angestiegen sind. Auch als Investitionsziel ist Russland attraktiv. Die Schweizer Direktinvestitionen in Russland betrugen Ende 2008 fast CHF 5,4 Mrd., wobei rund 150 in Russland tätige Schweizer Unternehmen bei der Schweizer Botschaft in Moskau gemeldet sind. (osec/mc/ps)

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