Osteuropäer vereinbaren eigene Öl-Pipeline

Die Regierungen von Litauen Polen, Georgien, Aserbaidschan und der Ukraine vereinbarten das Projekt in der litauischen Hauptstadt Vilnius auf einer zweitägigen Konferenz, die am Donnerstag zuende gehen sollte.


Vom ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa bis zur Stadt Brody
Kernstück der Pipeline ist die bestehende Verbindung vom ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa bis zur Stadt Brody an der Grenze zu Polen. Durch Brody verläuft die alte Ölpipeline «Druschba» (Freundschaft), die Europa mit russischem Öl versorgt. Das Abkommen der fünf Länder sieht vor, die Leitung Odessa-Brody um 250 Kilometer bis zum polnischen Ostseehafen Gdansk (Danzig) zu verlängern. Die Pipeline soll bis 2011 fertig sein.


Projekt eher politisch als ökonomisch motiviert
Wirtschaftsexperten vermuten, dass das Projekt eher politisch als ökonomisch motiviert ist, um eine Alternative zu russischem Öl zu bekommen. Unter den Partnern wäre nur Aserbaidschan in der Lage, die Pipeline mit Hilfe von Tankern zu füllen. Nach Einschätzung der Moskauer Investmentbank Alfa dürfte das aserbaidschanische Öl jedoch kaum für die neue Transportroute reichen. Der litauische Präsident Valdas Adamkus nannte das Abkommen ein «historisches Ereignis, das die Einigkeit der gesamten Region zeige und den Weg zur Selbstbestimmung und Souveränität freimache. (awp/mc/gh)

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