Parmalat ist wieder an der Börse – Enormes Interesse

Der erneute Börsengang war möglich geworden, nachdem die Gläubiger am vergangenen Wochenende einer Umwandlung ihrer Forderungen in Aktien zugestimmt hatten. Insgesamt waren vor dem Börsenstart 1,6 Milliarden neue Aktien zu einem Nennwert von einem Euro ausgegeben worden.


Unternehmensgründer steht vor Gericht
Parmalat war Ende 2003 im Rahmen eines riesigen Bilanzfälschungsskandals unter einem Finanzloch von fast 15 Milliarden Euro zusammengebrochen. Unternehmensgründer Calisto Tanzi steht derzeit in einem ersten Prozess in Mailand wegen Kurstreiberei und Bilanzfälschung vor Gericht.


Insolvenzverwalter verklagte zahlreiche Banken
Politiker der Mitte-Rechts-Regierung dankten Insolvenzverwalter Enrico Bondi bei einer Zeremonie zum Börsenstart für die geleistete Arbeit. Der Manager hatte unter anderem zahlreiche Banken – darunter die Citigroup, Deutsche Bank, UBS und zuletzt Credit Suisse – auf hohen Schadenersatz verklagt. Er wirft ihnen vor, schon vor dem Zusammenbruch von der wahren Finanzlage des Lebensmittelkonzerns gewusst zu haben. Durch die Forderungen will er das beim Konkurs verlorene Geld wieder einbringen.


Jagd auf Parmalat beginnt
Nach der Rückkehr an die Borsa Italiana sieht Bondi nach eigenen Worten seine Arbeit als beendet an: «Die Insolvenzverwaltung tritt damit einen Schritt zur Seite und übergibt das Wort dem Markt», sagte er. Unterdessen reissen Gerüchte nicht ab, wonach unter anderem der französische Konzern Lactalis und der italienische Frischmilch- Produzent Granarolo an einer Übernahme interessiert sind. «Die Jagd auf die Neue Parmalat beginnt», titelte die Zeitung «La Repubblica». (awp/mc/ab)

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