Pensionskassen: Ungebrochener Trend zum Beitragsprimat

Seit der letzten Erhebung vor einem Jahr ist der Anteil von Beitragsprimatskassen von 72% auf 74% gestiegen. «Dieser Trend dürfte keineswegs abgeschlossen sein, da zurzeit immer noch diverse Leistungsprimatskassen eine Umstellung ins Beitragsprimat prüfen», erklärt Werner Koradi, Senior Consultant bei Hewitt. Der wichtigste Beweggrund sei dabei die grössere Flexibilität beim Risikomanagement einer Beitragsprimatskasse.


Leistungsprimat einkommensabhängig
Im Beitragsprimat werden die Leistungen im Versicherungsfall aufgrund der Beiträge des Versicherten und der aufgelaufenen Zinsen berechnet. Für die Rentenberechnung kommt ein im Reglement einer Pensionskasse definierter Umwandlungssatz zum Zug. Im Gegensatz dazu werden die Renten im Leistungsprimat in Prozenten des Einkommens respektiver versicherten Lohnes festgelegt.


Umwandlungssätze: Negativ-Trend hält an
Bei den Umwandlungssätzen sei der Trend zu tieferen Werten weiter fortgeschritten, heisst es weiter. Allerdings offeriere eine grosse Mehrheit der Beitragsprimatskassen den aktiven Versicherten im Jahr 2009 immer noch einen Umwandlungssatz von mindestens 6,8%. «Aufgrund der steigenden Lebenserwartung und den tiefen Kapitalmarktzinsen dürften die meisten Pensionskassen mittelfristig gezwungen werden, ihre Umwandlungssätze weiter zu senken», so Werner Koradi weiter.


Zwei Drittel aller Kassen mit Unterdeckung
Von den befragten Kassen wiesen per Ende 2008 67% eine Unterdeckung auf. Über die Hälfte dieser Kassen gehen davon aus, dass die künftige Anlagerendite ausreicht, um die Kasse zu sanieren. Ausserdem profitieren ein Viertel der Kassen in Unterdeckung von Einmaleinlagen von Arbeitgebern oder patronalen Stiftungen und ein Sechstel von einem Verwendungsverzicht auf die Arbeitgeberreserven. Sanierungsbeiträge wurden nur bei 21% der Kassen beschlossen, während lediglich 2% der Kassen Rentnersanierungsbeiträge einführten.


Breit angelegte Erhebung
In der aktuellen Hewitt-Studie wurden 168 autonome beziehungsweise teilautonome Vorsorgeeinrichtungen mit 1,2 Mio Versicherten und einem akkumulierten Vorsorgevermögen von 257 Mrd CHF befragt. Die vorliegende Analyse enthalte überwiegend grosse und mittelgrosse Vorsorgeeinrichtungen aus verschiedensten Branchen. (awp/mc/ps/12)

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