Petroplus grenzt Reinverlust nach IFRS ein

Die Einstellung des Betriebs in der Anlage Teesside und der Verkauf der Anlagen in Antwerpen führten dagegen zu Wertberichtigungen. Der Umsatz sank im dritten Quartal 2009 auf 4’340,0 (VJ 8’452,3) Mio USD. Der Bruttogewinn belief sich auf 191,4 (-92,6) Mio USD und der EBIT auf -255,9 (-471,0) Mio USD. Unter dem Strich ergab sich ein Reinergebnis nach IFRS von -259,4 (-445,6) Mio USD, wie die Raffineriebetreiberin am Donnerstag mitteilte. Europäische Raffinerien hätten im Berichtszeitraum in einem herausfordernden Umfeld gearbeitet, wird CFO Karyn Ovelmen in der Mitteilung zitiert. Sie verwies dabei unter anderem auf den anhaltenden Margen-Druck, auf Wartungsarbeiten in der BRC-Anlage sowie auf einen Unfall an einer französischen Pipeline, der sich negativ auf den Betrieb in Cressier und Reichstett ausgewirkt habe.


Lagerbewertungseffekte schlagen positiv zu Buche
Das Unternehmen bezifferte die Lagerbewertungseffekte für das dritte Quartal 2009 in einer Präsentation für die am Nachmittag anstehende Analystenkonferenz auf +10 Mio USD. Der bereinigte EBITDA (Refining & Marketing) wird mit -40 Mio USD angegeben und das um Lagerbewertungseffekte bereinigte Nettoergebnis mit -160 Mio USD. Damit hat Petroplus zum Teil unter den Markterwartungen abgeschnitten. Von AWP befragte Analysten hatten mit einem IFRS-Reinergebnis von durchschnittlich -65,6 Mio USD gerechnet. Bei den Lagerbewertungseffekten selbst waren die Experten von 0 Mio bis +183 Mio USD ausgegangen. Die prognostizierten Werte für das bereinigte Nettoergebnis lagen zwischen -39 bis -164 Mio USD.


Nicht-cashwirksame Wertberichtigungen von 125 Mio USD
Als weitere Sondereffekte führte das Unternehmen nicht-cashwirksame Wertberichtigungen von 125 Mio USD im dritten Quartal im Zusammenhang mit der Raffinerie Teesside, dem kürzlich vermeldeten Verkauf der Anlagen in Antwerpen sowie Belastungen aus Finanzierungstätigkeiten von rund 12 Mio USD an. Die Anlagen hätten im Berichtszeitraum aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation und aufgrund von unerwarteten wie auch geplanten Vorfällen auf reduziertem Niveau gearbeitet, erklärte CEO Jean-Paul Vettier laut Mitteilung. Die Raffinerie-Aktivitäten in Teesside würden aufgrund des ungünstigen Marktumfeldes und der ansonsten nötigen Investitionen gestoppt, die Anlage solle künftig als Terminal oder Lager dienen.


Liquide Mittel vervielfacht
Die liquiden Mittel werden mit 773,1 Mio USD per Ende September angegeben gegenüber 209,8 Mio USD per Ende Dezember 2008 und die Nettoverschuldungsquote mit 38%. Der Kreditrahmen beträgt den Angaben zufolge 1 Mrd USD. Petroplus hatte im September mehrere Kapitalmassnahmen lanciert, um das Liquiditätsprofil zu stärken. Mit Blick auf die weitere Entwicklung erklärte das Unternehmen, im Jahr 2010 mit Investitionen von 350 Mio USD und operativen Ausgaben (Refining & Marketing) von 715 Mio USD zu rechnen. Eine finanzielle Guidance für das Gesamtjahr 2009 gab es nicht. Bei den erwarteten Durchlaufraten für die Raffinerien im Jahr 2009 wurden die Angaben für Reichstett gesenkt. (awp/mc/ps/01)

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