Pfizer: Generikakonkurrenz belastet Gewinn

Vor allem sein Kassenschlager, das mit fast 13 Milliarden Dollar im Jahr 2008 weltweit meistverkaufte Medikament Lipitor, verbuchte einen prozentual zweistelligen Umsatzrückgang. Der Konzernumsatz fiel auch wegen negativer Währungseffekte um acht Prozent auf 10,9 Milliarden Dollar. Vor Börseneröffnung in den USA waren Pfizer-Titel gesucht. Pfizer hat im ersten Quartal ungeachtet eines Gewinnrückgangs die Erwartungen der Wall Street übertroffen.


Umsatzprognose bestätigt, Gewinnprognose gekürzt
Finanzvorstand Frank D’Amelio bestätigt für 2009 den Umsatzausblick mit einem erwarteten Rückgang auf 44 bis 46 Milliarden Dollar (VJ: 2008). Wegen der Kosten für die Übernahme des US-Konkurrenten Wyeth, senkte Pfizer die Ergebnisprognose für das laufende Jahr: Der Gewinn je Aktie soll nun bei 1,20 bis 1,35 Dollar nach zuvor 1,34 bis 1,49 Dollar liegen.


Zeit gekauft
Pfizer hat sich mit der im Januar angekündigten Übernahme von Wyeth für 68 Milliarden Dollar – einer der grössten Deals der vergangenen Jahre – nach Ansicht von Experten Zeit gekauft. Denn ungeachtet enormer Forschungs- und Entwicklungkosten von rund 8 Milliarden Dollar jährlich kommt Pfizer beim Nachschub von neuen, umsatzstarken Medikamenten nur schleppend voran. Forschende Pharmakonzerne wie Pfizer stehen unter Druck durch konkurrierende billigere Nachahmermedikamente (Generika). Nicht selten verliert ein Originalmedikament nach Markteintritt eines Generikums in kürzester Zeit bis zu 80 Prozent seines Umsatzes. Im ersten Quartal sackte der Lipitor-Umsatz um 13 Prozent auf 2,721 Milliarden Dollar ab. Das Patent für den Blutfettsenker läuft 2011 aus. Negativ wirkte sich auch der Verlust des lukrativen Patentschutzes für die beiden Medikamente Zyrtec und Camptosar in den USA aus.


Wechselkurseffekte von 640 Mio. Dollar
Mit 640 Millionen Dollar oder 5 Prozent belasteten Wechselkurseffekte den Konzernumsatz. Kopfschmerzen bereitete Pfizer im Auftaktquartal nicht nur das US-Geschäft, das mit 54 Prozent des Umsatzes immer noch die wichtigste Region für Pfizer ist. Auch der Umsatz in den Schwellenländern, verbuchte ein Minus von 9 Prozent. In seiner vergleichsweise noch jungen Sparte mit Krebsmedikamenten (Onkologie) erzielte Pfizer auch einen Umsatzrückgang von 17 Prozent auf 350 Millionen Dollar.


In den ersten drei Monaten sank das Ergebnis pro Aktie (EPS) vor Sonderposten auf 0,54 US-Dollar. Die Wall Street hatte dagegen im Schnitt mit 0,49 Dollar gerechnet. Im Auftaktquartal 2008 hatte Pfizer wegen der Konkurrenz durch Nachahmermedikamente ein Ergebnis pro Aktie vor Sonderposten von 0,61 Dollar ausgewiesen. (awp/mc/pg/25)

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