PHOTON: Asiatische Solartitel neu im Photovoltaik-Index PPVX

Die Marktkapitalisierung der 30 Firmen im PPVX beträgt derzeit rund 28,0 Milliarden Euro. In den internationalen PHOTON Photovoltaik-Aktien Index (PPVX) werden ab 1. März 2010 drei neue asiatische Titel aufgenommen: DelSolar  (ISIN TW0003599007, Börsenkürzel 3599:TT in Taiwan), E-Ton Solar (ISIN TW0003452009, Börsenkürzel 3452:TT in Taiwan) und Renesola Ltd. (ISIN VGG7500C1068, Börsenkürzel SOLA:LN in London). Die Neuaufnahme erfolgt zu den Börsenschlusskursen vom 26. Februar 2010, nachdem die  Börsenwerte der drei asiatischen Firmen in den letzten Wochen mit derzeit rund 289, 325 bzw. 325 Millionen Euro erheblich höher lagen als die der drei kleinsten PPVX-Titel. Die deutsche Phoenix Solar AG (191 Millionen Euro), die spanische Solaria Energia y Medio Ambiente (225 Millionen Euro) und die britisch-deutsche PV Crystalox Solar plc (231 Millionen Euro) schieden aus. Damit gibt es drei europäische Titel weniger im PPVX, der nun erstmals mehrheitlich von asiatischen Unternehmen dominiert ist. Statt neun Ländern sind nur mehr sieben vertreten.


Aktiengewichtung der Neuzuzüger bei je 3,05 Prozent
Die 30 PPVX-Firmen, die Marktkapitalisierungen zwischen rund 244 Millionen Euro (Energy Conversion Devices) und rund 6,7 Milliarden Euro (First Solar) aufweisen, haben ihren Sitz in China (9), Taiwan (7), Deutschland (6), USA (5), Japan (1), Norwegen (1) und der Schweiz (1). Die Gewichtung der neuen Aktien im Index beträgt derzeit jeweils 3,05 Prozent, entsprechend der Gewichtungsklasse 3 (Marktkapitalisierung zwischen 200 und 800 Millionen Euro).


DelSolar: Solarzellen aus kristallinem Silizium
Das mehrheitlich zum Delta-Electronics-Konzern gehörende taiwanesische Unternehmen DelSolar , knapp 300 Beschäftigte) konnte 2008 mit der Produktion von Solarzellen aus kristallinem Silizium den Umsatz um 85 Prozent auf 7,17 Milliarden Taiwanesische Dollar (TWD) (knapp 160 Millionen Euro) steigern, die Nettoumsatzrendite betrug knapp 1,2 Prozent. Mit Investitionen von rund 230 Millionen Euro will man die Kapazität von 180 Megawatt in 2009 auf 1 Gigawatt in 2012 ausbauen, wozu neben einem Kredit der Entwicklungsbank von Singapur (120 Millionen US-Dollar über fünf Jahre) auch eine Ende 2009 durchgeführte Kapitalerhöhung dienen soll. Im ersten Halbjahr 2009 ging der Umsatz um mehr als die Hälfte zurück, das Ergebnis rutschte in die roten Zahlen (TWD 264 Millionen).


E-Ton Solar: Hersteller monokristalliner Siliziumzellen
Die 2001 gegründete und seit März 2006 an der Hauptbörse von Taiwan ntotierte E-Ton Solar , über 1.200 Beschäftigte) ist eine Ausgründung aus der Ji-EE-Gruppe, die unter anderem Elektrofahrzeuge und Autoteile herstellt. Der sehr schnell wachsende Hersteller monokristalliner Siliziumzellen konnte 2008 seinen Umsatz auf rund 13,6 Milliarden TWD (über 300 Millionen Euro) mehr als verdoppeln und die Netto-Umsatzrendite auf über 13 Prozent steigern. Im dritten Quartal 2009 ging der Umsatz um 40 Prozent auf 3.620 Millionen TWD zurück, das Ergebnis sank um 86 Prozent auf 85 Millionen TWD.


Waferhersteller Renesola
Der chinesische Waferhersteller Renesola Ltd. ( über 3.200 Beschäftigte) erzielte 2008 einen Jahresumsatz von über 670 Millionen US-Dollar. Ursprünglich ein reiner Waferhersteller, ist Renesola nun auch in der Produktion von Solarsilizium, Solarzellen, Modulen und der Installation von Grossanlagen tätig. Im dritten Quartal 2009 fielen bei einem Umsatz von 140,9 Millionen US-Dollar (-35 Prozent) rund 10 Millionen US-Dollar Verlust an, unter anderem aufgrund von höheren Lagerkosten und geringeren Verkaufspreisen für Wafer. Für das Gesamtjahr 2009 wird ein Waferabsatz von rund 490 bis 520 Megawatt erwartet, 2010 will man über 700 Megawatt verkaufen. Die Siliziumproduktion soll in diesem Jahr zwischen 2.400 und 2.500 Tonnen liegen.


Die Renesola-Aktie fiel 2009 als kleinster (30.) Titel aus dem PPVX-Index, ist aber nun ? nach der Roth & Rau AG mit 374 Millionen Euro Marktkapiatlisierung ? an 23. Stelle wieder im Index, dessen Volumen sich seit Anfang 2004 von rund 0,4 Milliarden Euro auf rund 28 Milliarden Euro erhöht hat. (ökoinvest/mc/ps)


Über PPVX
Der am 1. August 2001 mit 1.000 Punkten und elf Aktien gestartete PPVX wurde in seiner inhaltlichen Zusammensetzung und rechnerischen Struktur in Kooperation von der PHOTON Europe GmbH, Aachen, und der Öko-Invest-Verlags-GmbH, Wien, erstellt. Aufgenommen werden Unternehmen, die über 50 Prozent des Vorjahresumsatzes mit Produkten oder Dienstleistungen gemacht haben, die direkt oder indirekt mit der Installation beziehungsweise Nutzung von Photovoltaikanlagen zusammenhängen. Über die Aufnahme entscheidet ein Beirat, dem Mitglieder der Redaktionen des Börseninformationsdienstes Öko-Invest, der deutschen sowie der englischsprachigen PHOTON-Redaktion angehören.
Der PPVX wird regelmässig bei Reuters und in den Zeitschriften PHOTON, PHOTON International und Öko-Invest sowie auf den Webseiten www.photon.de , und www.photon-magazine.com veröffentlicht. Als Vergleichswert dient der Amex Oil Index, der 13 grosse Öltitel enthält. Nach einem schwachen Start 2001/02 hat der PPVX inzwischen den Erdölindex mit grossem Abstand hinter sich gelassen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert