Porsche gibt Machtkampf mit VW noch nicht verloren

«Wolfgang Porsche und Hans Michel Piëch haben mir das Wort gegeben, dass es noch keine Entscheidung gibt», sagte der Betriebsratsvorsitzende. «Und ich glaube den Familien.» Hück betonte erneut, dass Gerüchte über den Rücktritt von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking falsch seien. «Wiedeking ist im Amt und bleibt bis zum Ende seiner Amtszeit 2012.»


Pressespekulationen
Die «Financial Times Deutschland» hatte ohne Angaben von Quellen berichtet, das seit Monaten andauernde zähe Ringen um die Zukunft der Autohersteller Volkswagen und Porsche sei nahezu entschieden. Die Porsche-Eigner hätten sich grundsätzlich auf ein Modell für einen integrierten Konzern geeinigt. Demnach soll VW rund 49 Prozent am Sportwagenbauer erhalten. Ein formaler Beschluss fehle aber noch, schränkte die Zeitung ein.


Hoffen auf Einstieg des Emirats Katar
Porsche will dagegen über eine Kapitalerhöhung mit Hilfe der Eigentümerfamilien Porsche und Piëch Geld in die leere Kassen spülen und hofft auf einen Einstieg des Emirats Katar. Katar soll laut Bankenkreisen insgesamt sieben Milliarden Euro für den Kauf von Stammaktien und VW-Optionen bieten. Die Kapitalerhöhung soll ein Volumen von bis zu fünf Milliarden Euro haben. Der Schuldenberg von Porsche beträgt mittlerweile rund zehn Milliarden Euro.


Warten auf den 23. Juli
Hück erklärte, erst bei der Aufsichtsratssitzung am 23. Juli soll darüber diskutiert werden, ob der Sportwagenbauer sein Autogeschäft an VW verkauft oder Katar Anteile übernimmt. Der Betriebsratschef wollte sich jedoch nicht festlegen, ob bei dem Treffen des Kontrollgremiums überhaupt die endgültige Entscheidung in dem Machtkampf getroffen wird. Einen entscheidenden Fingerzeig noch in dieser Woche werde es nicht geben, versicherte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende.


Scharfe Angriffe gegen Ministerpräsident Wulff
Nach Angaben von Hück hat Wiedeking am Donnerstag auf der Betriebsversammlung am Porsche-Hauptstandort Stuttgart-Zuffenhausen zu den Beschäftigten gesprochen und erneut versichert, dass er – wie auch Hück – für einen Einstieg des Golfstaates sei. Der Betriebsratschef richtete erneut scharfe Angriff gegen Niedersachsen Ministerpräsident Christian Wulff. Dieser habe im CDU- Präsidium bereits erzählt, dass Porsche verkauft sei. «Das ist unanständig», sagte Hück und warf dem Politiker vor, gezielt Falschinformationen zu streuen.


«Showdown» an Audi-Jubiläumsfeier
 Die Hauptprotagonisten in dem Machtkampf zwischen Porsche und Volkswagen sollten am Donnerstagabend bei der Feier zum 100-jährigen Bestehen von Audi aufeinandertreffen. In Ingolstadt wurden VW- Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch, Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche, Porsche-Chef Wiedeking und Niedersachsens Ministerpräsident Wulff erwartet. (awp/mc/ps/01)

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