Privatbanken und Vermögensverwalter vor fundamentalen Änderungen

Wie die globale Studie zum M&A-Verhalten bei mehr als 100 Privatbanken und Vermögensverwaltungen weiter zeigt, ist der «Akquisitionshunger zurzeit etwas gedämpft, aber nach wie vor vorhanden». Die Branche rechne aber mit einer Konsolidierung dieses stark fragmentierten Marktes.


Optionen offen halten
Die Schweizer Privatbanken, heisst es, könnten weiterhin auf ihre traditionelle Stärken wie Erfahrung oder Fachexpertise, Diskretion und der Schutz der Privatsphäre sowie die Stabilität des Schweizer Frankens und der wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse bauen. Kleinere, hauptsächlich im Offshore-Bereich tätige Unternehmen müssten sich aber verschiedene Optionen offen halten und Zusammenschlüsse oder Veräusserungen in ihre Überlegungen einbeziehen. Auch im Offshore-Geschäft tätige Töchter ausländischer Banken dürften in Bedrängnis geraten, wenn deren Mütter in Staatsbesitz sind oder staatliche Unterstützung erhalten.


Unterschiede zu den europäischen Mitbewerbern
Die befragten Schweizer Privatbanken/Vermögensverwalter unterscheiden sich gemäss dieser Studie in verschiedenen Punkten von ihren westeuropäischen Mitbewerbern. So sähen die Schweizerische Teilnehmer mehrheitlich in Asien das grösste Wachstumspotential, was im europäischen Umfeld nur von englischen und deutschen Teilnehmern auch so gesehen werde.


Während die Mehrzahl der europäischen Teilnehmer laut Umfrage eine Unternehmensentwicklung durch organisches Wachstum oder nur sehr beschränkte Akquisitionen plant, gaben fast die Hälfte der schweizerischen Teilnehmer an, etwa im gleichen Ausmass auf Akquisitionen und organisches Wachstum zu setzen, und rund zwei Drittel der befragten Schweizer schliessen Akquisitionen nicht aus.


Mangel an Kandidaten hindert an M&A-Investitionen
Die Hälfte der schweizerischen Teilnehmer gab zudem den Mangel an geeigneten Kandidaten als grösstes Hindernis für weitere M&A-Investitionen an. Bei den europäischen Mitbewerbern scheint der Mangel an geeigneten Kandidaten kaum ein Thema zu sein – dort werden insbesondere die gegenwärtige Wirtschaftslage, mangelnde finanzielle Mittel, aber auch die als einigermassen attraktiv beurteilten Perspektiven durch organisches Wachstum als Dämpfer für M&A-Investitionen zitiert. (awp/mc/pg/12)

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