«Wir haben derzeit eine aussergewöhnliche Gelegenheit Hedge Funds-Spitzenteams in die Schweiz zu holen», sagte der Präsident der Vereinigung Schweizerischer Privatbankiers, Pierre Darier, am Freitag an der Generalversammlung in Zürich. Es sei nun die Aufgabe der Schweizer Steuerverwaltung, diesem Anliegen mehr Gehör zu schenken.
Neue Quelle für Steuereinnahmen
Hedge Funds verwalteten weltweit 1,8 Bio CHF. Wenn davon mehr in die Schweiz kämen, täte sich eine neue Quelle für Steuereinnahmen auf, sagte Darier. Zudem könnte der hiesige Finanzplatz zu einem Anziehungspunkt für Hedge-Funds-Spezialisten und einem Zentrum für Verwaltung solcher alternativer Anlagevehikel werden.
Abschreckende Besteuerung stellt Hindernis dar
Ein Hindernis, dass sich mehr Verwalter von alternativen Anlagen und Private Equity in der Schweiz ansiedelten, sei die abschreckende Besteuerung. Hedge Funds-Verwalter müssten in den USA nur 15% ihrer Kapitalgewinne dem Fiskus abliefern, in England seien es gar nur 12%. In der Schweiz liegt der Steuersatz bei durchschnittlich 40%.
Hoffnung auf Einsicht der Steuerverwaltung
Man hoffe, dass die Eidg. Steuerverwaltung oder andernfalls das Parlament die Augen öffneten angesichts der Bedeutung dessen, was auf dem Spiel stehe, sagte Darier. Die Signale, die er kürzlich aus dem Finanzdepartement erhalten haben, nährten einen vorsichtigen Optimismus.
Das Haager Trust-Übereinkommen
Die Steuerproblematik sei dieselbe für die Trusts, die auf den 1. Juli auch in der Schweiz eine sichere rechtliche Basis erhalten. Auf dieses Datum hin tritt das Haager Trust-Übereinkommen auch hierzulande in Kraft.
Zwei Finanzzentren in den Top 10
Gemäss einer kürzlich veröffentlichten Studie der «City of London Corporation» ist die Schweiz das einzige Land neben den USA, das zwei Finanzzentren in den Top 10 hat, wie Darier sagte. Zürich liegt auf Platz 5, während Genf Platz 10 einnimmt. (awp/mc/ab)
