RAG will Degussa komplett übernehmen

Ein entsprechendes Eckpunktepapier sei mit der RAG unterzeichnet worden, teilte E.ON am Montagabend nach einer Sitzung des Aufsichtsrates mit. Der Kaufpreis für den Anteil von 42,86 Prozent entspreche einem Wert von 31,50 Euro je Degussa-Aktie. Die RAG hält bislang 50,1 Prozent an der im MDAX notierten Degussa AG. Die Essener kündigten am Montagabend an, den verbleibenden freien Degussa-Aktionären, die rund sieben Prozent halten, ein freiwilliges Übernahmeangebot von 42 Euro je Aktie zu unterbreiten. Die Degussa-Aktie zog im nachbörslichen Handel kräftig an. E.ON-Papiere reagierten auf die erwartete Verkaufsnachricht dagegen kaum.


Bis Juli 2006 abgeschlossen
E.ON berichtete, der Verkauf solle bis zum Juli 2006 abgeschlossen sein. Der Buchgewinn werde voraussichtlich in der Grössenordnung von 500 Millionen Euro liegen. Auch die Aktionäre von Deutschlands grösstem Energiekonzern sollen von dem Degussa-Geschäft profitieren: Der E.ON-Vorstand sehe die Chance, bereits der Hauptversammlung im Mai nächsten Jahres die Ausschüttung einer Sonderdividende in Höhe von 4,25 Euro je Aktie vorzuschlagen, hiess es. RAG-Chef und Ex-Bundeswirtschaftsminister Werner Müller zahlt mit 2,8 Milliarden Euro für das E.ON-Paket weniger als von Experten erwartet. In der Branche war zuletzt über einen Preis von bis zu 3,5 Milliarden Euro spekuliert worden. 2005 wird Degussa allerdings wegen einmaliger Wertberichtigungen mit 450 Millionen Euro tief in die roten Zahlen abstürzen.


DSK in Stiftung ausgleidern
Müller will die frühere Ruhrkohle AG bis 2007 an die Börse bringen. Neben den Sparten Energie (Steag) und Immobilien wird Degussa nun die dritte Säule des RAG-Konzerns. Die Bergbautochter DSK, die mit ihrer Haftung für die Bergbaurisiken dem Börsengang noch im Weg steht, könnte in eine Stiftung ausgegliedert werden. (awp/mc/as)

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