Renault-Gewinn bricht ein – Keine Dividende für 2008

Grund war der Zusammenbruch der Märkte im zweiten Halbjahr. Von Juli bis Dezember schrieb das Unternehmen fast eine Milliarde Euro Verlust. Deshalb hat sich der Konzern einen einschneidenden Sparkurs verordnet: Für 2008 soll keine Dividende gezahlt werden, und die Investitionen werden im laufenden Jahr um mindestens 20 Prozent zurückgefahren.


Ghosn: «Liquidität sichern höchste Priorität»
«Die Priorität liegt jetzt bei der Sicherung der Liquidität», erklärte Konzernchef Carlos Ghosn in Boulogne-Billancourt bei Paris. Für das laufende Jahr rechnet Renault mit einer weiteren Verschlechterung der Lage. Das bereits im vergangenen Juli aufgelegte Sparprogramm soll nun verschärft werden. So sei die Produktion im zweiten Halbjahr 2008 deutlich zurückgefahren und damit die Lagerbestände zurückgeführt worden.


Aufhebungsverträge angeboten
Zudem wurden den Mitarbeitern Aufhebungsverträge angeboten. 1.700 Mitarbeiter hätten bereits entsprechende Verträge unterschrieben, weitere 5.300 Personen hätten sich beworben und weitere 1.100 Stellen sollten bei den europäischen Töchtern hauptsächlich durch natürliche Fluktuation wegfallen. Künftig sollen die Kosten weiter gesenkt werden.


Nettoverschuldung gestiegen
Im vergangenen Jahr stieg die Nettoverschuldung der Autosparte unter anderem wegen der Aufwertung des Yens, der Produktionskürzungen und des Erwerbs einer 25-Prozent-Beteiligung am russischen Hersteller AvtoVAZ um 5,86 Milliarden auf 7,94 Milliarden Euro. Das entspricht 40,9 Prozent des Eigenkapitals.


Künftiger Fokus auf strategischen Vorhaben
Der Fokus soll künftig auf strategischen Vorhaben liegen, wie die Entwicklung von Elektroautos und verbrauchsarmer Motoren. Dazu soll auch die Zusammenarbeit mit dem japanischen Automobilhersteller Nissan weiter verstärkt werden. Die Allianz mit Nissan sieht das Unternehmen als bedeutsamen Vorteil, in einer Branche, in der aufgrund der Krise der Konsolidierungsdruck zunimmt. Zum Gewinn im vergangenen Jahr trug die Beteiligung an Nissan 345 Millionen Euro bei. (awp/mc/ps/14)

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