Repower: Reingewinn von Währungseffekten belastet

Von Januar bis Juni resultierte eine Gesamtleistung von 1’325 Mio CHF. Gegenüber dem Vorjahr entspreche dies einem Plus von 40%, teilte der Stromkonzern am Montag mit. Der Energieabsatz stieg um 79% auf 12’082 Gigawattstunden. In Italien wurden zudem rund 78 Mio Kubikmeter Gas abgesetzt – 60 Mio an Endverbraucher und 18 Mio im Trading. Mit einem EBIT von 65 Mio CHF (-13%) sieht sich Repower operativ auf Kurs. Dies sei umso erfreulicher, als das Preisniveau gegenüber 2009 tiefer gewesen sei und sich die Margen weiter verengt hätten, heisst es.


Reingewinn um 69 Prozent eingebrochen
Der Reingewinn sank deutlich um 69% auf 18 Mio CHF. Das Unternehmen verweist auf negative Währungseffekte. Repower wickle über 90% der Geschäfte in Euro ab. Trotz Absicherungen sei das Finanzergebnis mit rund 25 Mio CHF unrealisierten Verlusten auf konzerninternen Darlehen belastet worden. Mit diesen Zahlen hat der Energiekonzern die Prognosen von Vontobel nicht auf allen Ebenen getroffen. Die Bank hatte die Gesamtleistung auf 952,0 Mio CHF, den EBIT auf 66,3 und den Reingewinn auf 41,0 Mio CHF geschätzt.


Kraftwerksprojekte vorangetrieben
Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit ging auf 1 Mio CHF zurück – nach 98 Mio CHF per Ende Juni 2009. Dies spiegle auch die Zunahme des Nettoumlaufvermögens um 26 Mio CHF im Zusammenhang mit dem markanten Umsatzwachstum sowie die kurzfristige Anlage liquider Mittel in Wertschriften und andere Finanzinstrumente wider, betonte der Stromkonzern. Kraftwerksprojekte konnte Repower weiter vorantreiben. So wurde das Konzessionsprojekt für das 1000-Megawatt-Pumpspeicher-Kraftwerk «Lago Bianco» fertiggestellt. Die involvierten Partner – kantonale und kommunale Behörden, Umweltorganisationen – verabschiedeten den technischen Bericht. Volksabstimmungen in den Konzessionsgemeinden sollen noch dieses Jahr stattfinden.


Wasserkraftwerk Taschinas soll 2011 ans Netz
Die Bauarbeiten für das Wasserkraftwerk Taschinas (Prättigau) sind laut Repower weit fortgeschritten, sodass die Anlage plangemäss im Frühjahr 2011 ans Netz gehen soll. Beim Projekt «Chlus», das die unterste Stufe der Landquart im Prättigau nutzt, werde am Konzessionsprojekt gearbeitet, so das Unternehmen. Für die Entwicklung von Kohlekraftwerken mit Partnern in Italien (Saline Joniche) und Deutschland (Brunsbüttel) laufen die Bewilligungsverfahren weiter. Ausserdem kaufte der Stromkonzern Windparks in Deutschland (Prettin und Lübbenau), beteiligte sich in Italien am Windpark Giunchetto (Sizilien) und übernahm die Anlage Corleto Perticara vollständig. Die installierte Leistung beläuft sich damit bei den Windkraftwerken auf 47 Megawatt.


Zukauf in Rumänien
Regional hat Repower Rumänien im Blick, über den Zukauf der rumänischen Vertriebsfirma Elcomex EN. Sie vertreibt Energie an KMU-Kunden. Das Land habe Entwicklungspotenzial und könne zur Energiedrehschreibe werden, schreibt die Gesellschaft. Mittelfristig wollen die Bündner in Rumänien auch eigene Produktionskapazitäten aufbauen. Das Unternehmen rechnet damit, dass das Umfeld auch in der zweiten Jahreshälfte schwierig bleibt. Repower erwartet für das Geschäftsjahr 2010 weiterhin ein operatives Ergebnis leicht unter dem des Vorjahres. Der Gruppengewinn werde stark von der Wechselkursentwicklung beeinflusst und dürfte aus heutiger Sicht den Vorjahreswert nicht erreichen. (awp/mc/ps/04)

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