Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Jeder Tag ein neuer Tag (voller Überraschungen)

Von Robert Jakob
Eins muss man Trump lassen, die Rede zum amerikanischen Präventivschlag gegen die iranischen Atomanlagen war gelungen. Das hatte etwas von einer kurzen knappen Predigt. Besonders schön der Abgang, bei dem die Messdiener dem Hohepriester gemächlich folgten. Den Abschluss bildete als Ministrant und Nesthäkchen Pete Hegseth im Schlepptau.
Aber welche Folgen hat das alles, fragen sich viele. Schauen wir uns das einmal aus Blickwinkel der Spieltheorie an. Die ersten fünf Monate im Amt bescherten Trump in grossen Teilen ein Glaubhaftigkeitsproblem. Seine erratische Zollpolitik hat bereits jetzt eher den USA als den Europäern geschadet. In der Aussenpolitik hat er sich von Putin an der Nase herumführen lassen. Einzig in der Migrationspolitik erreicht Trump noch ein knappes absolutes Meinungsmehr bei seinen Bürgern.
Mit dem Erstschlag gegen den Iran erring er zunächst einmal die Handlungsführerschaft wieder und setzt gleichzeitig den Iran unter Druck. Politik ist immer ein Wechselspiel zwischen Diplomatie und Erpressung. Gerade die Atomkraft ist hier Paradebeispiel. Das Gleichgewicht des Schreckens wird in diesem Zusammenhang immer erwähnt. Weil ein Atomkrieg nur Verlierer kenne, würde die atomare Aufrüstung dem Frieden dienen, da nur schon der Einsatz dieser einen Waffe von einer Kriegspartei zum sofortigen Gegenschlag führen würde, so die Theorie. Das ist gut so, wenn alle Spieler des Abschreckungsspiels rational handeln. In der Kubakrise hatte das funktioniert. Jetzt ist die Welt allerdings noch ein Stück unübersichtlicher geworden. Es gibt laufend wechselnde Allianzen, und alle ziehen ihre mehr oder weniger hässlichen Drohgebäude hoch und überall beherrschen Psychopathen und Fanatiker die Schlagzeilen.
Das Irrationale als Strategie
Gegenüber dem Iran hat Trump einen entscheidenden Vorteil, und das ist seine Unberechenbarkeit. Immer hat er sich selbst gerühmt, dass unter seiner ersten Amtszeit keine neuen Konflikte ausgebrochen sind und das vor allem die USA aussen vor blieben. Doch mit dem Militärschlag gegen den Iran hat er alles gekippt. Er würde jeden Gegenschlag des Iran mit doppelter Münze heimzahlen. Vielleicht sogar mit taktischen Atomwaffen?
Dieser irrationale Anteil von Trumps Politik ist auch ein Vorteil im Clinch mit Nordkorea, einer bereits bestehenden Atommacht, die jedoch noch in der militärischen Steinzeit verhaftet ist, was die technologische Fähigkeit ihrer Raketen betrifft. Nordkorea muss sich in Acht nehmen und darf sein aggressives Verhalten nicht überreizen, sonst droht dem Land dasselbe, wie dem Ajatollah- und Revolutionsgarderegime. Würde Trump gar die Abschussrampen und Raketen von Kim Jong-un in die Luft jagen?
Innenpolitisch bringt die Machtdemonstration aus Washington Trump nur Vorteile. Der Angriff gilt als chirurgische Operation bei der kein US-Amerikaner zu Schaden gekommen ist. Er löscht die Schmach der unsäglichen Geiselnahme und der verunglückten Befreiungsoperation mit Toten in den eigenen Reihen bei der Besetzung der US-Botschaft in Teheran während der Präsidentschaft des Demokraten Jimmy Carter aus. Carters Zaudern hat den Ayatollah Khomeini erst stark gemacht. Der Schlagkraft der US-Armee haben die Revolutionswächter von heute so wenig entgegenzusetzen wie Saddam Husseins Revolutionsgarden von damals. Allerdings werden die einen oder anderen Islamisten weiterhin Terroranschläge verüben, was sie aber ohnehin getan hätten. Amerika ist da mittlerweile einiges gewohnt und würde auch ein weiters 9/11 wegstecken. Wer aber so etwas auch nur plant, der darf mit dem Schlimmsten rechnen.
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