Roche: Genentech-Führung bleibt vorerst bei Nein zur Offerte

Es werde nach dem öffentlichen Kaufangebot von Roche innerhalb von zehn Tagen eine offizielle Stellungnahme abgeben, kündigte Genentech an. Der Basler Pharmakonzern hatte sein Angebot im Zuge der Finanzkrise von 89 auf 86,50 USD je Aktie reduziert und erklärt, nun auch ohne Zustimmung von Genentech direkt auf die Aktionäre zuzugehen. In den nächsten zwei Wochen soll das Angebot formell unterbreitet werden.


Genetech hält Angebot für zu tief
Der Spezialausschuss von Genentech bekräftigte frühere Aussagen, wonach auch das Angebot von 89 USD das Unternehmen substanziell unterbewerte. Auch unter den aktuellen Marktbedingungen sei dieser Preis für Genentech zu tief, erklärte der Vorsitzende des Komitees, Charles Sanders.


Humer: Prozess beschleunigen
Insgesamt käme Roche der Kauf neu auf 42,1 Mrd USD zu stehen, 2 Mrd weniger als zuvor. Roche besitzt bereits einen Anteil von 55,8% an Genentech. Die Vollübernahme wäre die grösste Akquisition in der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Trotz monatelanger Verhandlungen erzielten die Unternehmen keine Einigung. «Wir sind daher der Ansicht, dass es jetzt angebracht ist, die Genentech-Aktionäre direkt darüber entscheiden zu lassen, ob sie unser Angebot annehmen», hatte Roche-Präsident Franz Humer am Freitag erklärt. «Unser Hauptziel ist es, den Prozess zu beschleunigen.»


Genentech-Titel unter Druck
In jüngster Zeit wurde am Markt spekuliert, Roche bereite die Finanzierung angesichts der Wirtschaftskrise Probleme. «Wir sind zuversichtlich, dass die Finanzierung stehen wird, sobald wir sie benötigen», entgegnete der Roche-Präsident. An der Börse überwiegen allerdings offenbar die Zweifel am Zustandekommen der Übernahme: Am Freitag fielen die Genentech-Aktien um 3,39% auf 81,24 USD. Sie liegen damit um über fünf Dollar unter dem neuen Offertpreis. (awp/mc/ps/02)

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