Rückzahlung von US-Bankenhilfen steht bevor

Gleich mehrere Finanzhäuser verschafften sich unterdessen am Dienstag durch die Ausgabe neuer Aktien am Finanzmarkt frisches Kapital in Milliardenhöhe. Mit diesem Schritt erfüllten sie eine der nun von der Notenbank geforderten Voraussetzungen für die Erstattung der Staatshilfen. Das letzte Wort hat das US-Finanzministerium.


Kleinere Banken bereits einen Schritt weiter 
Eine Reihe kleinere Banken gab bereits Hilfen zurück. Die neue Entwicklung gilt nach zuletzt auch über den Erwartungen ausgefallenen Bankenergebnissen als weiteres Signal einer allmählichen Entspannung. Analysten geben allerdings noch längst keine endgültige Entwarnung. Viele Banken hätten nach wie vor mit enormen Problemen und Risiken zu kämpfen.


JPMorgan und Morgan Stanley frisches Geld 
Die grössten Summen an frischem Geld kündigten JPMorgan mit mindestens fünf Milliarden Dollar (3,5 Mrd Euro) sowie die Investmentbank Morgan Stanley mit mehr als zwei Milliarden Dollar an. Sie wollen nun noch im Juni ihre Staatshilfen zurückgeben. Beim Kreditkartenriesen American Express waren es 575 Millionen Dollar. Die Aktien der drei Unternehmen gaben im frühen Handel jeweils um die drei Prozent nach.


Banken wollen Einfluss der Regierung abschütteln
Eine Reihe von Banken dringt seit längerem auf eine Chance zur Rückzahlung der Staatsgelder. Sie wollen den damit verbundenen Einfluss der Regierung etwa auf Managergehälter und Strategie abschütteln. Die Rückgabe der Hilfen soll sie zudem nach der Krise wieder deutlich gestärkt präsentieren.


Bank of America benötigt fast 34 Mrd Dollar
Der sogenannte «Stress-Test» der US-Regierung zur Belastbarkeit der 19 grössten amerikanischen Finanzhäuser hatte Anfang Mai eine Kapitallücke von insgesamt rund 75 Milliarden Dollar aufgedeckt. Die grösste Finanzspritze benötigte demnach der Branchenriese Bank of America mit fast 34 Milliarden Dollar. Seither verschafften sich viele Häuser eilig über neue Aktien und den Verkauf von Sparten neues Geld. Auch die Bank of America verkündete nun, dass die enorme Lücke mehr als gestopft worden sei.(awp/mc/ps/27)

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