Sanitas schreibt auch 2009 rote Zahlen

Dies schreibt der Krankenversicherer am Freitag in einer Mitteilung. Als «erfreulich» bezeichnet Sanitas die Abschlüsse in der Zusatzversicherung und den massiv verbesserten Erfolg auf den Kapitalanlagen. Das Gesamtergebnis der operativen Gesellschaften verzeichnete einen Verlust von 70,5 Mio CHF, nach einem Verlust von 87,9 Mio CHF im Vorjahr. Der Prämienertrag sank leicht auf 2,27 (VJ 2,32) Mrd CHF. Demgegenüber stehen Ausgaben für Versicherungsleistungen von 2,23 (2,11) Mrd CHF.


Trendwende beim Kundenbestand 
Die Eigenkapitaldotierung der Sanitas bleibe mit über 660 Mio CHF überdurchschnittlich, heiss es weiter. Per Ende 2009 nahm der Versichertenbestand der Gruppe auf neu 830’115 ab. Per 1. Januar 2010 sei jedoch die Trendwende beim Kundenbestand geschafft worden: Aktuell versichert die Sanitas über 884’000 Kunden. Neben der guten Marktstellung sei dieser Erfolg auch auf die letztjährige Lancierung der günstigen Krankenversicherung Sanitas Compact One zurückzuführen.


Reserven sinken
Die Sanitas Grundversicherungen AG und die Wincare Versicherungen AG wiesen aufgrund der zu hohen Prämien in der Grundversicherung und den stärker als erwartet angestiegenen Kosten für Leistungsausgaben deutlich negative Ergebnisse aus. Die Combined Ratio im KVG lag deultich über 100%. So sanken die Reserven auf neu 138,6 (227,6) Mio CHF und betragen bei Sanitas 8% und bei Wincar 8,9%. Die Ergebnisse der Zusatzversicherung blieben sowohl bei Sanitas als auch bei Wincare klar im positiven Bereich. Allerdings konnten die technischen Ergebnisse nicht ganz am Vorjahreshoch anknüpfen.


Tiefere Verwaltungskosten
Die Verwaltungskosten konnten derweil auf 162,8 Mio CHF nach 172,0 Mio CHF im Vorjahr gesenkt werden. Der Erfolg der Kapitalanlagen belief sich nach dem Minus von 115,0 Mio CHF im Vorjahr auf plus 82,2 Mio CHF. Trotz der erfreulichen Situation im Anlagenbereich habe Sanitas aus Sicherheitsüberlegungen die Aktienanteile der in der Grundversicherung tätigen Gesellschaften deutlich gesenkt, um innerhalb jeder Gesellschaft die volle Risikofähigkeit zu gewährleisten. Die schwierige Ausgangslage im KVG verfolge man genau, so die Mitteilung. Der Ertrag steige dank den Prämienanpassungen für das Jahr 2010 auf ein Niveau, das für das laufende Jahr genügend sei. Eine unterjährige Prämienanpassung sei daher nicht notwendig.


Stiftungsrat: Jens Alder übernimmt VR-Präsidium
Im Stiftungsrat kam es wie geplant zu Veränderungen. Der frühere Swisscom-Chef und derzeitige Sunrise-Verwaltungsrat Jens Alder übernimmt von Kurt Wilhelm das VR-Präsidium. Wilhelm wird neu Stiftungsratspräsident und tritt dort die Nachfolge vom zurücktretenden Klaus Freitag an. Gleichzeitig wurde an den Jahresversammlungen auch eine strukturelle Anpassung beschlossen: Mit der Gründung der Sanitas Beteiligungen AG wird die Sanitas Gruppe zu einer Holding. Die Sanitas Beteiligungen AG ist eine Tochter der Stiftung Sanitas Krankenversicherung und hält gleichzeitig alle Aktien der operativen Gesellschaften. (awp/mc/ps/12)

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