SBB Cargo: Kostensenkungsmassnahmen zeigen Wirkung

Für das erste Halbjahr 2006 weist SBB Cargo einen Verlust von 35,2 Mio CHF aus. Gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres bedeute dies eine Verbesserung um 9,3 Mio CHF, erklärte Nordmann am Dienstag vor den Medien in Basel.


Reduktion des Verlustes höher als im Ergebnis ersichtlich
Allerdings musste SBB Cargo in diesem Zeitraum aus den Mehreinnahmen auch den Wegfall von rund 13 Mio CHF Bundessubventionen wettmachen. Die Reduktion des Verlustes aus der operativen Tätigkeit war somit deutlich höher als im Ergebnis ersichtlich und machte laut Nordmann 22,3 Mio CHF aus.


Kostensenkungsprogramm erfolgreich
Dazu beigetragen haben gemäss SBB Cargo die bisher umgesetzten Massnahmen des im Oktober angekündigten Kostensenkungsprogramms. So wurden per Ende Januar rund 180 von geplanten 260 Stellen im «Overhead»-Bereich – den übergeordneten Diensten in der Zentrale in Basel und den Servicestellen – abgebaut. Ende Mai stellte SBB Cargo zudem auf ihr ausgedünntes Güterverkehrsnetz im Binnenverkehr um. Zwei von insgesamt drei geplanten Kostenssenkungsmassnahmen wurden damit bereits umgesetzt. Bis Ende Juni gestrichen wurden dabei rund 400 der insgesamt 590 Stellen, die SBB Cargo bis Ende 2007 abbauen will.


Einstieg von Mehrheitspartners im Industriewerk Biel
Bis Ende 2006 will SBB Cargo über den Einstieg von Mehrheitspartnern im Industriewerk Biel entscheiden. Im Rennen sind beim Dieselfahrzeugunterhalt Alstom, Bombardier und Stadler sowie für den Kesselwagenunterhalt Alstom, die BLS und die in diesem Bereich in der Schweiz führende Josef Meyer Waggon aus Rheinfelden AG.


Verkehrsertrag stagnierte
Während die Kosten sanken, stagnierte der Verkehrsertrag: Er lag mit 476,6 Mio CHF um 0,3% unter dem Vorjahreswert. Dies, obwohl SBB Cargo bei der Verkehrsleistung neue Höchstwerte und Zuwächse in fast allen Geschäftsbereichen erzielte. Nordmann führte die Ertragsstagnation auf Wettbewerb und hohen Preisdruck zurück.


Verkehrleistung: Stieg um 3,8 Prozent
Die Verkehrsleistung stieg um 3,8% auf 6026 Mio Nettotonnenkilometer. Allerdings zeigten sich dies- und jenseits der Grenze erhebliche Unterschiede: Während die Verkehrsleistung im Ausland und im Transit um 2,3% zulegte, lag die Steigerung im Binnenverkehr in der Schweiz bei 7,1%.


Gute Konjunktur im Inland
Nutzen konnte SBB Cargo im Inland die gute Konjunktur, wie Nordmann sagte. Einher ging damit ein Produktivitätsanstieg, nötig wurde die Zumietung von Güterwagen. International, wo sich SBB Cargo auf Nord-Süd-Verkehre fokussiert, lagen die Zuwachsraten bei 18,4% in Deutschland und bei 5,8% in Italien.


Mehr Neuerträge
Mit ihren Töchtern in den zwei Ländern erzielte SBB Cargo dabei mehr Neuerträge als mit der Aufgabe der früheren Kooperation mit andern Bahngesellschaften weggefallen waren. Künftig soll zu den Ganzzügen im Ausland auch der Einzelwagenverkehr hinzukommen. Zudem prüft SBB Cargo Verkehre über den Brenner. (awp/mc/ar)

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