Schweiz Aktionstag der Bau-Gewerkschaften in Zürich und Basel angelaufen

In Basel begann der Streiktag auf dem Bau planmässig. Die Gewerkschaften haben das Personal von ersten Baustellen abgeholt, wie ein UNIA-Sprecher sagte. Die Arbeiter seien von ihren Chefs teils schon vorab massiv unter Druck gesetzt worden, nicht mitzutun, doch die Lage vor Ort sei ruhig und es habe keine Zwischenfälle gegeben.

60 bis 70 Baustellen im Raum Basel stillgelegt
Bis um acht Uhr sollten im Raum Basel 60 bis 70 Baustellen lahm gelegt werden. Streikzentrum ist die Turm-Baustelle beim St. Jakob-Stadion. Dort erwarten die Gewerkschaften rund 500 Streikende zu einer Kundgebung um halb neun Uhr. Schon still steht die Arbeit etwa bei der Baustelle für ein grosses Bürogebäude zwischen Nauenstrasse und Geleisen des Bahnhofs SBB sowie beim Dreispitz-Portal. Beim St. Jakob-Turm hätten die Chefs etwas geahnt, sagte der Gewerkschaftssprecher. Dort habe der Baumeister Streikende und Gewerkschafter fotografieren lassen.


In Zürich sollen bis 1’500 Arbeiter streiken
In Zürich fanden sich am Morgen bereits zwischen 200 und 300 Bauarbeiter auf dem Helvetiaplatz ein, wo ein Streikzelt aufgebaut wurde. Ziel der Gewerkschaft Unia ist es, dasss mehr als 200 Baustellen in der Stadt lahmgelegt werden. Bis zu 1500 Bauarbeiter sollen die Arbeit ruhen lassen. «Wir sind zuversichtlich, dass auf der absoluten Mehrheit der Baustellen der Betrieb ruht», sagte Roman Burger von der Unia Zürich der Nachrichtenagentur SDA. Am Vormittag wird auf dem Helvetiaplatz eine erste Streikversammlung abgehalten. Anschliessend ist ein Demonstrationszug in die Innenstadt geplant.

Neuer Landesmantelvertrag als Ziel
Mit den Streiks wollen die Gewerkschaften einen neuen Landesmantelvertrag (LMV) für die über 80’000 Bauarbeiter in der Schweiz erzwingen. Der alte LMV lief Ende September aus, er war vom Baumeisterverband gekündigt worden. Seit 1. Oktober herrscht daher in der Baubranche der vertragslose Zustand. Hauptstreitpunkt im Arbeitskampf sind die wetterbedingten Ausfallstunden, bei denen die Arbeitgeber mehr Flexibilität verlangen. Zudem befürchten die Gewerkschaften ohne LMV Lohndumping. Im September und Oktober fanden in verschiedenen Städten Grosskundgebungen und Streiks statt, an denen sich Tausende Bauarbeiter beteiligten. Und Mitte Oktober ruhte die Arbeit auf der NEAT-Baustelle.

(awp/mc/hfu)

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