Schweiz ist Banken-Software-Land

Drei Organisationen, die «European Software Vendors Association», die AFDEL (Association Française Des Editeurs De Logiciels) und der Marktforscher PAC werden künftig jährlich einen Index der 200 grössten Software-Hersteller in Europa herausgeben. Um die Rangliste der Top-200 ISVs in Europa zu erstellen, werden werden die Lizenz-, Wartungs- und Support-Umsätze berücksichtigt.
 
Temenos knapp in den Top 100
Anders als in der Maschinen-, Finanz- und Pharma-Industrie tauchen Schweizer Firmen erst unter «ferner liefen» auf. Auf Rang 98 des neuen Index, der auf Umsatzzahlen von 2005 basiert, taucht der Genfer Banken-Spezialist Temenos auf. Temenos setzte demnach in der Schweiz 49, in Europa 72 Millionen Euro um. Auf Rang 108 folgt ERI Bancaire (70 Mio Euro in Europa, 41 in der Schweiz). Mit grossem Abstand finden wir dann auf Rang 181 die Noser Gruppe (u.a. mit den Call-Center-/CRM-Lösungen) von Bucher + Suter) und auf Rang 190 die Bison Group (19 Mio. Euro Umsatz in der Schweiz, 36 Mio. in Europa). Auf Rang 197 folgt dann der aufstrebende Banken-System-Hersteller Avaloq (18 Mio. Umsatz in CH, 24 in Europa per 2005) und auf Rang 198 schafft es mit Abacus der Lokalhirsch unter den Business-Software-Herstellern gerade noch in die Top-200. Abacus setzte 2005 18 Mio. Euro in der Schweiz und 21 Mio. Euro in Europa um.
 
IT-Abteilungen der Grossfirmen nicht einbezogen
Die Rangliste würde natürlich ganz anders aussehen, wenn man die «unabhängigen» Software-Hersteller, nämlich die IT-Abteilungen der Grossfirmen, mit einbeziehen würde. Hier würden die IT-Abteilungen von UBS, Credit Suisse oder auch Software-nahen Herstellern wie Swisslog wohl auch auftauchen.
 
Viele Hardware-Hersteller unter den Top-20
Unter den weltweit 20 grössten Software-Herstellern dominieren nicht überraschend die US-amerikanischen Firmen. Getreu dem Vorbild von IBM, die heute (2005) mit 17 % des Gesamtumsatzes bereits der zweitgrösste Softwarehersteller weltweit ist, finden sich unter den Top-20-Herstellern immer mehr ehemalige Hardware-Hersteller. So ist EMC bereits der sechstgrösste Softwareproduzent (3,1 Milliarden Euro Umsatz mit Software, 41 % des Gesamtumsatzes). HP schafft es mit nur 3 % des Gesamtumsatzes auf Rang 8. Auf Rang 18 bereits findet den ehemaligen Kopiererspezialisten Xerox (980 Millionen Euro mit Software), knapp davor auf Rang 17 Hitachi mit ebenfalls 980 Millionen Euro Umsatz. (Inside-it/mc)

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