Schweizer Bier: Kleinbrauereien boomen

Dies teilte am Donnerstag die Eidg. Zollverwaltung (EZV) mit. Die Hälfte davon kommt aus Deutschland – vor allem weil es günstig ist. Frankreich und Portugal belegen Platz 2 und 3 auf der Import-Rangliste. Biere aus Holland oder Dänemark tauchen auf der Bierimport-Rangliste nicht auf, denn Heineken und Carlsberg werden unter Lizenz direkt in der Schweiz gebraut und gelten daher als Schweizer Biere.

Boom von Klein-, Kleinst- und Mikrobrauereien
Importbier ist vor allem des Preises wegen beliebt, begründete am Donnerstag die EZV die Rekordmenge an eingeführtem Bier. Aber auch die Vielfalt lockt, ist die EZV überzeugt: «Die Verbraucher finden zusehends an einer breiteren Palette unterschiedlicher Biere Geschmack.» Dies erklärt auch den Boom von Klein-, Kleinst- und Mikrobrauereien in der Schweiz. Aktuell sind über 300 inländische Brauereien Biersteuer-pflichtig, erklärte Stefan Schmidt von der Eidg. Zollverwaltung (EZV) auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. «Gegenwärtig erhalten wir im Schnitt ein bis zwei neue Anmeldungen von Brauereien pro Woche.» 2004 gab es in der Schweiz nicht halb so viele Braustätten. 1990 zählte die EZV gerade mal 32, im Jahr 2000 nur 81. Auffallend sind auf der Brauereiliste der EZV die unzähligen unbekannten Namen wie Bäsi-Bräu, Excalibur, Grobibräu, Pöschel, Remisä Braui, Schwoogerbräu, Lupuvis oder Loiwi Bräu.

Gegen 1000 verschiedene Biermarken
Marcel Kreber, Direktor des Schweizer Brauerei-Verbandes, erklärt den Trend mit dem «Spass, kreativ neue Biersorten entwickeln zu können» und Freude an der Vielfalt. Da der Biermarkt erst seit den 1990er Jahren eigentlich frei sei – vorher gab es das Bierkartell – entwickle sich erst jetzt langsam eine Art Bierkompetenz. So wachse je länger je mehr auch die Nachfrage nach speziellem und «je globaler, desto lokalerem» Bier. Angesichts der über 300 registrierten Braustätten zähle die Schweiz sicher gegen 1000 verschiedene Biermarken.

Biervielfalt nachfragen
«Es ist an der Zeit, im Restaurant nicht mehr nur ein Behältnis, eine Stange, zu bestellen, sondern Biervielfalt nachzufragen.» Aber der Weg dahin ist noch weit. Noch gibt es es kaum Bierkarten als Pendant zur Weinkarte. Ob sich auch alle neu entstandenen und entstehenden Brauereien aber halten werden, müsse sich noch zeigen. Kreber denkt, dass es früher oder später eine Konsolidierung geben wird, denn der Bierkonsum werde über kurz oder lang nicht zunehmen. (awp/mc/gh/31)

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