Schweizer Konjunktur: Reihum zuversichtliche Ökonomen

Nach anderen Konjunkturinstituten hat am Donnerstag auch die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich ins Loblied über die solide Verfassung der Schweizer Wirtschaft eingestimmt. Wie das Staatsekretariat für Wirtschaft (SECO), die Credit Suisse und BAK Basel Economics zuvor hat die KOF ihre Prognosen nach oben geschraubt.


BIP-Wachstum von 2,6% erwartet
Die Zürcher Konjunkturexperten erwarten für das laufende Jahr ein BIP-Wachstum von 2,6% und im nächsten Jahr eine Abschwächung auf 2,1%. Doch bereits im Verlaufe des Jahres 2008 soll die Dynamik zurückkehren. Bislang hatte die KOF ein Plus von nur 2,1% im laufenden und 1,9% im kommenden Jahr prognostiziert.


Rege Exporttätigkeit
Getragen ist die Wachstumsdynamik von einer regen Exporttätigkeit, dem robusten privaten Konsum sowie einer wachsenden Investitionsfreudigkeit.


KOF am oberen Rand der Prognosen
Für die Entwicklung im nächsten Jahr ist die KOF mit ihren neuesten Einschätzungen am oberen Rand der Prognosen. Die grösste Zuversicht hegt die Credit Suisse, die für 2007 ein Wirtschaftswachstum von 2,2% veranschlagt. Für 2006 rechnet die Grossbank mit einem Plus von 2,8%.


SECO zeigt sich vorsichtiger
Auf der vorsichtigen Seite positioniert hat sich das SECO mit einem Wachstum von 1,7% im nächsten Jahr und 2,7% im laufenden Jahr. Im Mittelfeld befindet sich die Basler Ökonomen. Das BAK rechnet für 2007 mit einem Wachstum von 2,0% und im ablaufenden Jahr mit 2,9%. Die Abschwächung der Konjunktur wird als Delle und nicht als Wendepunkt gesehen. Da sich aber die Weltwirtschaft im Sog einer schwächeren US-Konjunktur leicht abkühlen wird, ist auch in der Schweiz mit einem Dämpfer zu rechnen. Dieser wird aber milder ausfallen als bislang angenommen, weil der Aufschwung breit abgestützt ist.


Beschäftigung in der Schweiz steigt stetig
Trotz leicht trüberen Aussichten steigt die Beschäftigung in der Schweiz stetig. Gleichzeitig sinkt die Arbeitslosenquote. Die Experten rechnen damit, dass die Arbeitslosenquote bis 2007 von rund gut 3,3% auf rund 3% zurückgleiten wird. Die besseren Aussichten auf dem Arbeitsmarkt wirken sich positiv auf den privaten Konsum aus. Dieser hat sich zur eigentlichen Stütze der Konjunktur entwicklet. Laut KOF trägt der Privatkonsum rund die Hälfte zum Wachstum bei.


Weiterhin robuste Wachstumsraten
Die Institute erwarten für den Privatkonsum weiterhin robuste Wachstumsraten. Zumal die Konsumenten mehr Geld zur Verfügung haben. Mit 2% falle der Zuwachs des verfügbaren Haushaltseinkommens im nächsten Jahr so hoch aus wie seit 2001 nicht mehr, heisst es.


Aussenhandel floriert
Der Aussenhandel floriert. Der Export erzielt dieses Jahr noch einmal satte Zuwachsraten. Allerdings ist für 2007 im Zuge der weltwirtschaftlichen Abkühlung mit einem geringeren Wachstum zu rechnen, bevor die Ausfuhren 2008 wieder zulegen sollten. (awp/mc/gh)

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