Schweizer Tourismus: Konjunktureller Höhepunkt überschritten

Bereits für die kommende Wintersaison (Nov. 2008 bis Apr. 2009) erwartet BAK Basel Economics einen Rückgang der Zahl der Hotelübernachtungen um 2.4 Prozent. Eine Erholung der Nachfrage im Schweizer Tourismus sei erst gegen Jahresende 2010 zu erwarten, schreibt das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco) in einer Mitteilung vom Montag.


Hotellerie schreibt bestes Ergebnis aller Zeiten
Im Tourismusjahr 2008 (Nov. 2007 bis Okt. 2008) erreichte die Schweizer Hotellerie das beste Ergebnis aller Zeiten. Die Nachfrage in der Schweizer Hotellerie stieg um rund 4.5 Prozent und erreichte mit rund 37 Millionen Hotelübernachtungen einen historischen Höchststand. Nachdem bereits in der Wintersaison 2007/2008 ein ausserordentlich hohes Wachstum von 6.3 Prozent verzeichnet wurde, konnte gemäss den neuesten Schätzungen von BAK Basel Economics auch die Nachfrage in der Sommersaison 2008 um rund 3 Prozent gesteigert werden.


Gegeneffekt zur letzen Wintersaison
Bereits im kommenden Winter werden die ersten Folgen der deutlichen Abkühlung der weltwirtschaftlichen Entwicklung zu spüren sein. Der erwartete Rückgang der Zahl der Hotelübernachtungen um 2.4 Prozent ist aber nicht ausschliesslich auf die verschlechterten Konjunkturaussichten zurückzuführen. Zusätzlich wird vor allem bei der Binnennachfrage davon ausgegangen, dass sich ein Gegeneffekt zur letzen Wintersaison einstellt, welche dank ausgezeichneten Schnee- und Wetterverhältnissen sowie überaus günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich überdurchschnittlich ausfiel. Die Binnennachfrage wird um 1.6 Prozent zurückgehen, jene der ausländischen Gäste gar um 2.9 Prozent.


Erholung erst gegen Ende 2010
Bis zur nächsten Sommersaison dürften die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise vollends in der Schweizer Tourismuswirtschaft angekommen sein. Für das gesamte Tourismusjahr 2009 wird deshalb ein Minus von 3.0 Prozent erwartet. Vor allem die ausländische Nachfrage wird mit 4.0 Prozent deutlich nachlassen. Die Binnennachfrage dürfte dank der etwas robusteren Verfassung der Schweizer Wirtschaft weniger stark sinken. Der Negativtrend dürfte sich – wenn auch in geringerem Ausmass – im Tourismusjahr 2010 fortsetzen (-1.4%). Eine Rückkehr auf den Wachstumspfad wird erst für das Tourismusjahr 2011 erwartet (+1.3%).


Bergbahnen ebenfalls mit Einbussen im Tourismusjahr 2009
Im Tourismusjahr 2008 konnten die Schweizer Bergbahnen dank der ausgezeichneten Wintersaison 2007/08 ihre realen Verkehrserträge um rund 18 Prozent steigern. Für das kommende Tourismusjahr wird ein Rückgang um 6.3 Prozent erwartet. Hauptverantwortlich für den Rückgang ist der Gegeneffekt zur schnee- und witterungsbedingt überdurchschnittlichen Entwicklung in der Vorjahresperiode (Basiseffekt). (seco/mc/ps)

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