Schweizer Wirtschaft 2005 kräftig gewachsen

Das ist der zweitbeste Wert seit dem Boomjahr 2000. Damals stieg das reale BIP um 3,6%. 2004 war es ein Plus von 2,3% gewesen. Stärker ausfallen dürfte das Wachstum im laufenden Jahr: Laut Prognosen steigt das BIP im 2006 zwischen 2,1 und 3,0%.


Kein Preiseffekt 2005
2005 gab es indes keinen Preiseffekt: Auch zu laufenden Preisen betrug 2005 das BIP-Wachstum 1,9%, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte. Es bestätigte mit seinen Angaben die Schätzungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO).


BIP
Das BIP gibt Auskunft über den Wert aller Waren und Dienstleistungen, die in der Schweiz von Unternehmen und Staat in einem bestimmten Zeitraum – meist in einem Jahr – produziert werden. 2005 waren dies insgesamt 455,6 Mrd CHF.


BVE deutlich stärker gestiegen
Deutlich stärker stieg das weiter gefasste Bruttovolkseinkommen (BVE). Es verzeichnete zu laufenden Preisen ein Plus von 3,4%. Insbesondere der Saldo der Einkommen aus den Direktinvestitionen im Ausland habe sich stark erhöht. Auch dies ist der zweitbeste Wert seit dem Jahr 2000 (+5,4%). Im 2004 war es ein Plus von 3,1%. In den Jahren 2001 und 2002 wurden dagegen negative Raten verzeichnet.


BVE
Das BVE (früher Bruttosozialprodukt) umfasst alle von inländischen Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital) erbrachten Waren und Dienstleistungen. Es berücksichtigt auch Kapital- und Arbeitseinkommen im Ausland, beispielsweise die Löhne von Schweizer Grenzgängern.


Finanzinstitute konnte vom Boom profitieren
Für das Wachstum im Jahr 2005 waren nach BFS-Angaben die ausgezeichneten Ergebnisse der finanziellen Kapitalgesellschaften ausschlaggebend. Vor allem die Finanzinstitute konnten stark vom Boom an den Finanzmärkten profitieren. Dies wirkte sich auf die Einnahmen aus Kommissionen aus.


Nichtfinanzielle Dienstleistungen
Bei den nichtfinanziellen Dienstleistungen waren der Handel und der Gesundheitssektor die Wachstumstreiber. Auch Wachstum bei den Ausrüstungsinvestitionen kamen den Exportbranchen zugute.


Hoch beim Bau
Das starke Hoch beim Bau von Wohnungen sowie von Industrie- und Geschäftsgebäuden trug ebenfalls zum Wirtschaftswachstum bei. Aufgrund der zahlreichen Sparprogramme mussten die öffentlichen Haushalte indes eine negative Entwicklung ihrer Wertschöpfung zu Preisen des Vorjahres hinnehmen.


Vorsichtige Beurteilung der künftigen Finanzlage
Trotz der besseren Konjunkturlage beurteilten die Haushalte ihre künftige Finanzlage jedoch vorsichtig und scheuten Grossausgaben. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck, die mehr als 60% des BIP ausmachen, erhöhten sich um 2,2% zu laufenden Preisen und real lediglich um 1,3%. (awp/mc/ar)

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