Seat-Arbeiter streiken aus Protest gegen Abbau von Arbeitsplätzen

Rund 15.000 Seat-Arbeiter zogen in einem Protestmarsch durch das Zentrum von Barcelona. Einzelne Demonstranten schleuderten Flaschen, Eier, Tomaten und Kartoffeln gegen das Gebäude der katalanischen Regionalregierung. Dabei wurde ein Fotograf von einer Flasche getroffen und verletzt. Die Gewerkschaften forderten die Regierung auf, sich beim Mutterkonzern Volkswagen in Wolfsburg dafür einzusetzen, dass die Automarke Seat erhalten bleibt.


Produktionsausfall von 1.800 Fahrzeugen
Seat hatte infolge des Streiks nach Medienberichten einen Produktionsausfall von 1.800 Fahrzeugen. Die Konzernführung betonte, die Arbeiter hätten ein Recht zu streiken und zu demonstrieren. Die Protesten trügen allerdings nicht dazu bei, in den Verhandlungen über den Abbau von Arbeitsplätzen zu einer Einigung zu kommen.


Leere Werkshallen
Die Werkshallen in Barcelona und im nahe gelegenen Martorell waren während des Streiks nach Angaben der Gewerkschaften «fast menschenleer». Etwa 270 Techniker verrichteten einen «Mindestdienst», um die Produktionsanlagen in Stand zu halten. Seat hatte im Jahr 2000 noch 516.000 Autos produziert. In diesem Jahr könnte diese Ziffer auf unter 400.000 sinken.


Abbau statt Umstrukturierung
Infolge des rückläufigen Verkaufs der Autos hat Seat im Personal einen Überhang von 1.400 Beschäftigten. Das Unternehmen hatte zunächst verlangt, die Arbeitszeiten und Löhne um zehn Prozent zu kürzen. Als die Gewerkschaften dies ablehnten, legte Seat seine Pläne für einen Abbau von Arbeitsplätzen vor. (awp/mc/ab)

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