Seco korrigiert BIP-Prognosen für 2009 und 2010 nach unten

Die Bundesökonomen bzw. die Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes begründen die Prognose mit den in der Summe im Vergleich zu der März-Prognose nochmals etwas ungünstigeren Konjunkturaussichten. Die weltwirtschaftliche Rezession verlaufe seit Anfang 2009 noch etwas schärfer als damals angenommen, hiess es.


Weitere Bereiche werden vom Abschwung erfasst
In den kommenden Quartalen sei in der Schweiz mit einer weiter rückläufigen Wirtschaftsleistung zu rechnen. Das Seco begründet seine Annahme mit mit dem Umstand, dass nach dem Finanzsektor und der Exportindustrie nun auch die binnenwirtschaftlichen Sektoren und der bisher noch relativ solide private Konsum vom Abschwung erfasst werden. Die Schweiz wurde im Vergleich mit anderen Ländern relativ spät vom Abschwung erfasst, so das Seco.


«Sehr bescheidene» Erholung im Verlauf 2010
Unter der Voraussetzung einer Stabilisierung der Weltwirtschaft und der Finanzmärkte sollte dann auch in der Schweiz der BIP-Rückgang bis Ende 2009 allmählich nachlassen und im Verlauf von 2010 in eine «sehr bescheidene» Erholung münden. Konkret rechnet das Seco für das kommende Jahr mit einem BIP-Rückgang von noch 0,4%. Die März-Prognose hatte noch ein kleines Wachstum von 0,1% vorausgesagt.


Signale deuten auf Nachlassen der Rezession hin
Die Signale aus dem Ausland liessen derzeit zumindest ein Nachlassen der Rezession ausmachen; von Wachstum könne aber noch nicht die Rede sein. Seit «einigen Wochen» seien vermehrte Anzeichen für ein Ende der Abwärtsspirale der für die hisige Wirtschaft wichtige Weltwirtschaft erkennbar. Die Aussichten auf eine Stabilisierung der internationalen Konjunktur bis Ende 2009 sind nach Ansich des Seco «intakt».


Situation nimmt an Dramatik ab
Auch in der Schweiz erscheine die Situation aus heutiger Sicht deutlich differenzierter als zum Zeitpunkt der letzten Prognosen. Damals hätten sich die Konjunkturrisiken deutlich grösser und in erster Linie abwärtsgerichtet präsentiert. Heute erscheine eine weitere Akzentuierung der Abwärtsspirale in der Schweiz in den nächsten Quartalen unwahrscheinlicher als noch vor wenigen Monaten. Wie in einigen OECD-Ländern erkennbar, zeigten zudem auch in der Schweiz die vorlaufenden Indikatoren eine Verlangsamung der rezessiven Tendenzen.


Erholungsverlauf unsicher
Relativ grosse Unsicherheit bestehe jedoch in der Stärke der erwarteten Erholung im Jahr 2010 und darüber hinaus. Die Prognosen der Expertengruppe basierten auf der Annahme, dass die internationale Konjunktur wegen der Nachwirkungen der Finanzkrise und der Notwendigkeit tief greifender Anpassungen (Deleveraging) nur langsam an Fahrt gewinnen wird. Dementsprechend rechnet das Seco in den USA und in der EU für 2010 mich einem Wirschaftswachstum von «annähernd Null».


Arbeitslosenquote dürfte sich auf 5,5 % erhöhen
Unter der Annahme, dass die Konjunktur nur schleppend wieder in Gang kommen dürfte, sei daher bis Ende 2010 mit einer fortgesetzten Zunahme der Arbeitslosigkeit in der Schweiz zu rechnen. Die Expertengruppe prognostiziert für 2009 im Jahresmittel eine Arbeitslosenrate von 3,8%, die sich 2010 auf 5,5% erhöhen dürfte. In der Folge dürfte auch die private Konsumnachfrage hierzulande weiter an Schwung verlieren.


Kaum veränderte Teuerungsprognosen
Kaum verändert wurden die Seco-Prognosen zur Jahresteuerung. Im laufenden Jahr stellt das Amt unverändert einen Rückgang um 0,2% in Aussicht; für 2010 lautet die Prognose neu auf +0,9% (bisher: +1,0%).

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