Mit Mark Dion zeigt das Seedamm Kulturzentrum einen Künstler, dessen Werk zwischen Wissenschaft und Kunst oszilliert und der die Geschichte des Museums von den Wunderkammern bis zu den modernen naturwissenschaftlichen und kunsthistorischen Museumspräsentationen reflektiert. Er schlüpft in die Rollen von Archäologen, Paläontologen, Zoologen und Botanikern um sich einerseits der Ästhetik der musealen Repräsentationsformen zu bedienen und andererseits die Wissenschaftlichkeit der zur Darstellung gelangten Methoden zu hinterfragen. Kernthema seiner Arbeit ist die Sammlung: Mit Akribie ordnet er Fundstücke in vorgeblicher Systematik, schafft Übersicht und Zusammenhalt, auch wenn das nun Vereinte sich dem Flaneur in flüchtigem Reiz rein zufällig angeboten hatte. Mark Dion führt uns vor Augen, wie sehr uns die Sucht nach Regel und Sinn auch manipulierbar macht, anfällig für die Inszenierungen der Wissenschaft, deren Folgerichtigkeit wir nur selten in Frage stellen.
Nach Nîmes und Helsingborg zeigt das Seedamm Kulturzentrum eine umfassende Ausstellung des gefragten Künstlers.
