Serono: Bertarelli beendet Verhandlungen über einen Verkauf

Die eingegangenen Angebote an die Mehrheitsaktionärin, die Familie Bertarelli, würden die «zukünftigen Aussichten des Unternehmens nicht adäquat widerspiegeln», formuliert es Serono in einem Communiqué vom Montag.


Keine genauen Preisvorstellungen geäussert
Zu den genauen Preisvorstellungen hatte sich Bertarelli aus verhandlungstaktischen Gründen nie direkt geäussert. In Finanzkreisen hiess es jedoch, bis zum Ablauf einer von Serono gesetzten Frist im Januar habe keine grosse Pharmafirma ein Kaufangebot eingereicht. Dies könne Serono dazu zwingen, den geforderten Preis von rund 15 Mrd USD in bar zu senken.


Die Gerüchteküche brodelte
Seit Beginn der Suche nach Kaufinteressenten im November 2005 tauchten immer wieder Gerüchte über angebliche Interessenten auf. Mit der Suche nach Investoren hatte Serono die US-Investmentbank Goldman Sachs beauftragt.


Akquisitionen als eine weitere Möglichkeit
Am Freitag vor eineinhalb Wochen verkündete Serono dann, neben Verkauf beziehungsweise Fusion würden nun auch «eine oder mehrere Akquisitionen» erwogen. Um die Mittel dafür zu beschaffen, sollen rund 7,62 Mio neue Aktien ausgegeben werden. Das Geschäft hat ein Volumen von rund 7,3 Mrd CHF.


Schmale Produkte-Pipeline
Ernesto Bertarelli ergänzte am Montag in der Medienmitteilung, Serono werde künftig in die bestehenden Geschäftsfelder investieren und aktiv Wachstumsmöglichkeiten durch Akquisitionen verfolgen. Analysten sehen das Hauptproblem von Serono in der schmalen Produkte-Pipeline: Mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielt Serono mit einem einzigen Medikament, dem Multiple-Sklerose-Mittel Rebif. (awp/mc/ab)

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