SGV, SKS und Actares kritisieren UBS-Boni-Zahlungen

«Dabei ist der Hinweis des UBS-Managements unerheblich, wonach diese Komponente im Vergleich zum Vorjahr bereits um 85% gekürzt worden sei», schreibt der sgv in der Stellungnahme. Die UBS zeige kein Fingerspitzengefühl und nehme auf die gesamtpolitische Sensibilität keine Rücksicht, so der Gewerbeverband weiter. Hinterfragt werden müsse aber auch die Rolle der Finanzmarktaufsicht (Finma). Diese habe den Entscheid der UBS zu den Boni-Zahlungen gutgeheissen. Den Grund dafür sieht der sgv in der «finanzplatz-lastigen» Besetzung der Finma. Es brauche im Verwaltungsrat der Finma aber auch Vertreter der Klein- und Mittelunternehmen. Damit würde gemäss sgv auch das Augenmass und die Bodenhaftung im Gremium einkehren.


Empörung bei der SKS
Empörung über die UBS-Boni macht sich auch bei der SKS breit. Auch sie fordert, dass in der Finma Kleinanleger und Unabhängige Einsitz nehmen. Die Kunden müssten auch das Recht haben, über die Höhe von Provisionen an Anlageberater informiert zu werden. «Diese Provisionen stehen den Kundinnen und Kunden zu», schreibt die SKS in ihrer Stellungnahme.


Actares: «Unverständlich und inakzeptabel»
Unverständnis betreffend der UBS-Lohnpolitik äussert zudem die Aktionärsvereinigung Actares. Das Unverständnis sei umso grösser, als dass zuletzt beispielsweise mit der Einführung des Bonus-Malus-Systems über drei Jahre und mit der Abschaffung der variablen Lohnanteile für Verwaltungsratsmitglieder eigentlich die Zeichen für einen Kurswechsel gesetzt worden seien. Die diskretionären Vergütungen, also Boni ohne vertragliche Grundlage, seien unverständlich und inakzeptabel, so Actares.


KV Schweiz über drohenden Stellenabbau besorgt
KV Schweiz zeigt sich in erster Linie über den Verlust der UBS sowie den drohenden Stellenabbau besorgt und fordert die Grossbank an einen Tisch: Es brauche mit Blick auf die drohenden Entlassungen in der Schweiz sozialverträgliche Lösungen. Die Bankenwelt werde nach der Finanzkrise nicht mehr in der alten Form weiter existieren, schreibt KV Schweiz in einer Mitteilung. Darum müsse die UBS auf die Stärken setzen – auf die Kompetenz ihres Personals.


«Statt auf Entlassungen muss der Fokus deshalb klar auf der Weiterbildung und auf innovativen Arbeitszeitmodellen liegen», schreibt KV Schweiz. Der bestehende Sozialplan solle in diesem Sinne modifiziert werden. Glaube man der Bank, dann schreibe diese in Kürze wieder schwarze Zahlen, heisst es weiter. «Jetzt Angestellte zu entlassen, um bald wieder neues Personal einzustellen und einzuarbeiten, wäre weder betriebswirtschaftlich noch sozial sinnvoll.» KV Schweiz fordert darum auch den Bund auf, «im Interesse der Sozialwerke entsprechend Einfluss auf die UBS zu nehmen.» (awp/mc/pg/23)

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