Mit einem Abschluss sei in den nächsten Wochen zu rechnen, berichtet die «Financial Times Deutschland» (FTD; Montagausgabe) unter Berufung auf Finanzkreise. Das unter dem Namen Dispolok firmierende Geschäft ist eine Tochter des Siemens-Bereiches Transportation Systems (TS) und stellt privaten und staatlichen Betreibern wie der Deutschen Bahn Lokomotiven zur Verfügung. Die Dispolok-Flotte besteht zurzeit aus etwa 120 Zügen aus eigener Siemens-Fertigung.
Strategische Neuausrichtung
Der Verkauf sei Teil der strategischen Neuausrichtung bei TS. Der Siemens-Bereich mit einem Jahresumsatz von zuletzt 4,3 Milliarden Euro müsse bis April 2007 eine Zielmarge von fünf Prozent erreichen – im dritten Quartal habe diese jedoch erst bei knapp unter zwei Prozent gelegen. Daher stehe der Siemens-Bereich verstärkt unter Druck und versuche, sich auf seine Kernaktivitäten wie den Bau und Verkauf von Lokomotiven zu konzentrieren. Das erst Anfang 2001 gegründete Geschäftsgebiet Dispolok galt bei Siemens zuletzt eher als problematisc h, da es mit seinem Miet-Konzept den eigenen Kunden Konkurrenz machte, hiess es in dem Bericht weiter. Mit einem Verkauf werde daher seit Monaten gerechnet. Zuletzt kursierten Gerüchte, Siemens wolle Dispolok an die Österreichischen Bundesbahnen verkaufen.
Mischkonzern Mitsui
Der japanische Mischkonzern Mitsui sei erst im vergangenen Jahr ins Mietgeschäft eingestiegen. Er sei gerade dabei, sein Geschäft neben den USA und Asien auch in Europa auszubauen. (awp/mc/gh)
