Sinkende Margen unter westeuropäischen Mobilfunkanbietern

Zwar würde der Rückgang dieses Wertes in schnell wachsenden Regionen wie Zentral- und Osteuropa, dem Mittleren Osten und Afrika noch höher ausfallen. Im westeuropäischen Raum war der achte Rückgang in Folge aber auch der bislang stärkste. «Am Mobilfunkmarkt ist bereits eine gewisse Sättigung erreicht, so dass bei der Preis- und Gewinnspanne nicht mehr sehr viel erreicht werden kann. Künftig werden für die Unternehmen deshalb auch andere Sparten wie IPTV wichtig werden», erklärte Erste Bank-Analyst Rene Jürgen Ulamec gegenüber pressetext.


Wettbewerbs- und Regulationsdruck wirkt sich aus
Strategy Analystics untersuchte für die Studie die operative und finanzielle Leistung von insgesamt 113 Mobilfunkanbietern, deren Kundenstamm zusammen drei Viertel der weltweiten Mobilfunknutzer darstellt. «Der wettbewerbsbedingte und regulative Druck beginnt nun deutlich auf den westeuropäischen Mobilfunkmarkt zu wirken. Während die Margen derzeit mit 42 Prozent noch hoch sind, werden sie innerhalb des nächsten Jahres vermutlich unter die 40 Prozent-Marke fallen», so Studienautor Phil Kendall.


Schwere Zeiten stehen bevor
Sowohl den westeuropäischen als auch den Anbieter am nordamerikanischen Markt würden durch Preissenkungen im Sprachsegment und niedrige Ausgaben für Daten-Dienste schwere Zeiten bevorstehen. Diese Entwicklung könne auch die steigende Zahl der 3G-Nutzer nicht ausgleichen. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde sank im abgeschlossenen zweiten Quartal mit sechs Prozent etwas mehr als im ersten (minus fünf Prozent).


Grosse Telekom-Unternehmen immer noch mit Gewinn
Ulamec weist darauf hin, dass vor allem die grossen Telekom-Unternehmen trotz des zunehmenden Wettbewerbes am Markt immer noch Gewinne schreiben. So wäre das anhaltende Gewinnwachstum der spanischen Telefonica unter anderem auf seine Mobilfunk-Töchter zurückzuführen. «Unter den grossen Playern, die auch am westeuropäischen Markt vertreten sind, herrscht enormer Konkurrenzdruck, der sich auch negativ auf die Margen auswirkt. Aber gerade diese Akteure sind durch weitere Aktivitäten in anderen Sparten gut aufgestellt», erläutert Ulamec.


Demnach sieht er auf grosse Telekom-Konzerne keine Probleme zukommen, die durch sinkende Gewinnspannen am Mobilfunk-Markt ausgelöst werden. «Es gibt es jedoch Tendenzen, nicht überall dabei sein zu müssen.» So hat sich beispielsweise Vodafone im Frühling dieses Jahres von seinem Japan-Geschäft getrennt und denkt nun auch über den Verkauf seiner Benelux-Sparte nach. Eine Zunahme der Akquisitions- und Transaktionsaktivitäten sei jedoch nicht absehbar. «Wahrscheinlicher ist es, dass einige kleinere private Unternehmen übernommen, oder regionale Sparten an Mitbewerber verkauft werden». (pte/mc/pg)

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