Slowenien: Der Euro kommt zum 1. Januar 2007

Slowenien gilt als wirtschaftliches Musterland unter den zehn EU-Mitgliedern, die 2004 beigetreten sind. Mit dem Land, das zwischen Österreich und der Adria liegt, hat die Eurozone künftig 13 Mitglieder. Der Vorsitzende der Euro-Gruppe, Luxemburgs Finanzminister Jean-Claude Juncker, hatte am Vorabend nach einem Treffen mit seinen Kollegen gesagt, dass von September an Slowenien an den Sitzungen teilnehmen werde.


Euro-Bargeld seit dem 1. Januar 2002
Der Euro ist Zahlungsmittel für knapp 310 Millionen Menschen. Die Europäische Währungsunion startete am 1. Januar 1999 mit elf Ländern: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien. Am 1. Januar 2001 kam Griechenland hinzu. Am 1. Januar 2002 kam das Euro-Bargeld. Streit gab es bis zuletzt um Litauen, dem die EU-Staats- und Regierungschefs im Juni wegen zu hoher Inflation den Beitritt schon 2007 verweigert hatten.


Auswirkungen auf die Inflation gering
Slowenien will erstmals in der Geschichte des Euro Geschäfte mit übermässigen Preisaufschlägen an den Pranger stellen. Damit reagiert die Regierung in Ljubljana auf schlechte Erfahrungen in den alten Mitgliedstaaten. Wie die Kommission im Juni mitgeteilt hatte, werden die slowenischen Verbraucherschützer mit der Statistikbehörde zusammenarbeiten und bestimmte Warenkörbe prüfen; Namen von «Sündern» sollen in den Medien bekannt gemacht werden. Bei der Ausgabe des Euro-Bargeldes hatte es 2002 massive Beschwerden der Verbraucher über Preisaufschläge gegeben. Betroffen waren besonders Gäste in Cafés und Restaurants. Die tatsächlichen Auswirkungen auf die Inflation waren jedoch vergleichsweise gering gewesen.


Nächste Kandidaten: Estland, Malta und Zypern
Als nächste Kandidaten stehen nun Estland, Malta und Zypern für den 1. Januar 2008 auf der Erweiterungsliste. Die Slowakei will zu Beginn 2009 in den Euro-Club, Tschechien und Ungarn peilen 2010 an. Alle neuen EU-Länder sind vertraglich verpflichtet, den Euro zu übernehmen, wenn sie die Stabilitätskriterien erfüllen und mindestens zwei Jahre im Europäischen Wechselkursmechanismus gewesen sind. (awp/mc/ar)

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