SNB: Bilanzrisiken haben sich erhöht

Unter Berücksichtigung des Darlehens an den Stabilisierungsfond der UBS (StabFund), seien gar mehr als 95% der SNB-Aktiven in Fremdwährungen denominiert. ufgrund der verbesserten Marktlage hätten im laufenden Jahr Bestände im StabFund von rund 3 Mrd USD verkauft werden und verschiedene Derivatpositionen aufgelöst werden können, so Jordan weiter. Die Zins- und Rückzahlungen auf den Anlagen beliefen sich ebenfalls auf 3 Mrd USD.

Gesamtrisiko für die SNB reduziert
Insgesamt habe das Darlehen an den Fonds auf noch rund 13 Mrd USD reduziert werden können, nach knapp 20 Mrd per Ende 2009. Das Gesamtrisiko für die SNB habe sich auf 16 Mrd von 24 Mrd USD reduziert. Das Risiko der SNB, bei einer Auflösung des StabFunds einen Verlust zu erleiden, habe damit weiter abgenommen, resümiert Jordan.

Ertragsschwankungen erwartet
Weniger zuversichtlich ist Jordan mit Blick auf die eigene Erfolgsrechnung. Aufgrund des höheren Bilanzvolumens sei künftig damit zu rechnen, dass die Ertragsschwankungen der SNB noch bedeutender als in der Vergangenheit ausfallen werden. «Das Wechselkursrisiko ist klar unser bedeutendstes Risiko», so Jordan dazu. Und solange die SNB aus geldpolitischen Gründen hohe Bestände an Devisenreserven halten müsse, liessen sich die Wechselkursrisiken in der SNB-Bilanz nicht einfach reduzieren.

Kein unmittelbarer Handlungsbedarf
Ob die erwarteten grösseren Schwankungen der jährlichen Erträge der Nationalbank die Gewinnausschüttung an Bund und Kantone mit der Zeit tangieren werden, sei derzeit noch nicht vorhersehbar, so Jordan weiter. Ein unmittelbarer Handlungsbedarf bestehe jedoch nicht, betont dieser. Denn die zwischen dem Finanzdepartement und der SNB abgeschlossene Gewinnausschüttungsvereinbarung sehe nämlich klar definierte Schwellenwerte für eine Überprüfung vor. Die Überprüfung der bis und mit 2017 laufenden Vereinbarung findet laut Jordan spätestens im Hinblick auf die Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2013 statt. Sollte die in den vergangenen Jahren aufgebaute Ausschüttungsreserve schon früher erschöpft sein, sehe die Vereinbarung jedoch eine sofortige Überprüfung vor.

Tiefere Ausschüttung möglich
Für konkrete Aussagen zum Ergebnis einer Überprüfung sei es heute noch zu früh. Sollte aber dereinst eine gewisse Kürzung der jährlichen Ausschüttung nötig werden, würde das aus heutiger Sicht gemäss Jordan nicht überraschen. Denn die SNB habe immer wieder darauf hingewiesen, dass eine jährliche Ausschüttung in Höhe von 2,5 Mrd CHF langfristig nicht als gesichert zu betrachten sei. (awp/mc/gh/14)

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