SNB erhöht Leitzinsen um 25 Basispunkte

Der Libor soll in der Mitte des Bandes gehalten werden, wie die SNB bekannt gab. Die SNB passe mit der Anhebung des Zielbandes ihren geldpolitischen Kurs dem Konjunkturverlauf an. Die Geldpolitik bleibe trotz der Erhöhung expansiv und unterstütze den Aufschwung. Verläuft die Konjunktur weiter wie erwartet, werde die SNB «die Anpassung ihres geldpolitischen Kurses graduell weiterführen», also weitere Zinsschritte vornehmen.


Erwarteter Schritt
Nach dem Zinsschritt vom Dezember, als die SNB den Leitzins erstmals seit September 2004 erhöht hatte, war dieser neuerliche Dreh an der Zinsschraube angesichts des Konjunkturverlaufs allgemein erwartet worden. Die SNB begründet ihren Schritt denn auch damit, dass die Konjunktur wieder an Stärke gewonnen habe und zunehmend breiter abgestützt sei.


Aufhellung am Arbeitsmarkt
Für 2006 geht die SNB unverändert von einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts von gut 2% aus. Am Arbeitsmarkt zeichne sich eine Aufhellung ab. Dank einer günstigen Absatzentwicklung auf den wichtigsten Märkten dürften die Exporte im laufenden Jahr zunehmen, wenn auch etwas weniger stark als zuvor. Dies dürfte sich weiter günstig auf die Binnenwirtschaft auswirken. Die höhere Auslastung der technischen Produktionskapazitäten dürfte die Investitionstätigkeit anregen und die Nachfrage nach Ausrüstungsgütern erhöhen. Die SNB sieht damit die Bedingungen für eine Stimulierung der Beschäftigung und des privaten Konsums erfüllt.


«Moderate» Teuerung
Auch die Teuerung, die derzeit weitgehend erdölpreisbedingt sei, dürfte «weiterhin moderat» bleiben und im Verlauf des Jahres etwas nachlassen. Die SNB rechnet mit einer Inflation von 1%, für 2007 mit 1,1 und 2008 mit 2,0%.


Inflationsaussichten sollen günstig bleiben
Mit ihrem Zinsschritt gewährleiste die SNB, dass die Inflationsaussichten günstig bleiben. Auch soll mit der weiteren Anhebung des Zinsbandes einer übermässigen Auslastung der Produktionskapazitäten und einer zu hohen Versorgung mit Liquidität entgegengewirkt werden. Die letzten Zinserhöhungen von 2004 und 2005 hätten auch einen Wachstumsrückgang bei der Geldmenge gebracht. Der Geldüberhang, der mit der stark expansiven Geldpolitik der Vergangenheit aufgebaut worden war, habe aufgrund der letzten drei Zinsschritte nicht mehr zugenommen. (awp/mc/pg)

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