SNB verzeichnet Verlust von 8,5 Mrd Franken

Hauptursache für das Minus sind die Wechselkursverluste auf den Fremdwährungspositionen. Die Erträge auf den Devisenanlagen, der Bewertungsgewinn auf dem Gold und der Stabilisierungsfonds beeinflussten das Ergebnis dagegen positiv, wie die Nationalbank am Freitag mitteilte.


Rückschlüsse auf Jahresergebnis nur bedingt möglich
Die Hauptanlagewährungen haben gegenüber dem Franken deutlich an Boden verloren. So notierte der Euro am Stichtag 10,3% tiefer als Ende 2009, der Dollar gab im gleichen Zeitraum um 5,4% nach. Die Aufwertung des Frankens führte zu Wechselkursverlusten von insgesamt 21,2 Mrd CHF. Vor allem der Bewertungsgewinn auf dem Goldbestand von 4,6 Mrd CHF, die Erträge der Devisenanlagen von 6,6 Mrd CHF und der Stabilisierungsfonds mit 1,2 Mrd CHF haben das Ergebnis hingegen positiv beeinflusst. Das Ergebnis der Nationalbank sei überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich, schreibt die SNB.


1’040 Tonnen Gold als Währungsreserven
Bei den Fremdwährungspositionen ergab sich ein Verlust von insgesamt 14,7 Mrd CHF (Vorjahresperiode: Gewinn von 3,1 Mrd CHF). Die wechselkursbedingten Verluste in Höhe von 21,2 Mrd wurden zum Teil durch Zins- und Dividendenerträge sowie Kursgewinne von zusammen 6,6 Mrd CHF kompensiert. Die Nationalbank hält unvermindert 1’040 Tonnen Gold als Währungsreserven. Der Kilopreis notierte am Quartalsende bei 41’071 CHF, was zu einem Bewertungsgewinn von 4,6 Mrd CHF geführt hat.


Gesamtrisiko auf 17,5 Mrd Franken gesunken
Die ersten drei Quartale 2010 sind für den Stabilisierungsfonds positiv verlaufen. Das Gesamtrisiko der SNB ist per Ende des 3. Quartals 2010 auf 17,5 Mrd CHF resp. 17,9 Mrd USD gesunken. Das Darlehen der SNB an den Stabilisierungsfonds beträgt per Stichtag noch 14,3 Mrd CHF (14,7 Mrd USD). Das Eigenkapital des Stabilisierungsfonds beträgt 1’309 Mio CHF resp. 1’340 Mio USD. Es steht als erste Verlustabsicherung zur Deckung möglicher zukünftiger Verluste zur Verfügung.


Rückstellung von 166 Mio Franken
Gemäss den vertraglichen Bestimmungen kann die UBS den Stabilisierungsfonds nach der vollständigen Tilgung des SNB-Darlehens zurückkaufen. Dafür müsste sie der Nationalbank eine Milliarde Dollar plus die Hälfte des Wertes des Nettofondsvermögens, welcher diese Milliarde Dollar übersteigt, bezahlen. Die andere Hälfte dieses Betrages würde der UBS zustehen, weshalb die Nationalbank aus Konzernsicht per 30. September 2010 eine Rückstellung im Umfang von 166 Mio CHF (170 Mio USD) gebildet hat. (awp/mc/ss/04)

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