SNB: Wirtschaft entwickelt sich im Rahmen der Erwartungen

Im zweiten Quartal 2007 resultierte im Vergleich zur Vorjahresperiode eine reale Expansion des Bruttoinlandprodukts um hochgerechnet 3%. Ein weiterhin günstiges Bild zeigen zudem die Konjunkturindikatoren.

BIP-Wachstum von ‹gegen 2,5 Prozent› erwartet
Vor diesem Hintergrund geht die SNB für das laufende Jahr weiter von einem Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes von `gegen 2,5%` aus. Allerdings sei die Einschätzung der Konjunktur- und Inflationsperspektiven derzeit mit grösserer Unsicherheit behaftet als üblich, schreibt die SNB in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung. Für den Fall, dass die Unsicherheiten an den Finanzmärkten aber anhielten, lasse sich nicht ausschliessen, dass die ausländischen Impulse und der Wachstumsbeitrag des einheimischen Finanzsektors nachlassen könnten, so die Einschätzung der SNB weiter. Dies hätte dann einen dämpfenden Effekt sowohl auf die Konjunktur wie auch die Preise.

Kommendes Jahr: Verschiedene Inflationsrisiken
Für das nächste Jahr rechnet die SNB mit einer etwas nachlassenden konjukturellen Dynamik. Bezüglich Inflation sieht die SNB verschiedene Risiken, welche die Entwicklung der Teuerung in beiden Richtungen beeinflussen könnten. Risiken für die Preisstabilität berge der Erdölpreis, der trotz gewisser Gegenbewegungen hoch und anhaltend volatil sei. Der Kurs des Schweizer Frankens sei ungeachtet der jüngsten Gegenbewegungen auf unverändert tiefem Niveau. Dies schlägt sich nicht zuletzt in einem zunehmenden Anstieg der Importpreise nieder. Die Verteuerung der Importe könnte sich nach Meinung der SNB auf die Konsumentenpreise auswirken.

Mögliche Verlangsamung der Konjunktur
Als Entwicklungen mit auf die Inflationsrisiken begrenzender Wirkung sieht die SNB eine mögliche Verlangsamung der Konjunktur. Inwieweit und ob sich die amerikanische Hypothekarkrise und die Krise an den Kreditmärkten auf die Konjunktur und die Inflation auswirken werden, sei aber noch ungewiss. Weiterhin preisdämpfend wirken indessen die Öffnung des schweizerischen Arbeitsmarktes und der durch den globalen Wettbewerb verursachte stärkere Druck auf die Margen.

Jahresteuerung von 0,6 Prozent für laufendes Jahr erwartet
Für das laufende Jahr gehen die Währungshüter unter Annahme eines konstanten Zinsniveaus von 2,75% von einer Jahresteuerung in Höhe von 0,6% (bisher 0,8%) aus. Im nächsten Jahr dürft die Teuerung dann auf 1,5% und 2009 auf 1,8% steigen.

Inflationssteigerung bis zum ersten Quartal 2008
Nach Meinung der SNB sollte die Inflation bis zum ersten Quartal 2008 ansteigen und im zweiten Quartal 2008 leicht abnehmen. Dieser prognostizierte Verlauf erkläre sich im Wesentlichen durch die vergangene Entwicklung der Erdölpreise (Basiseffekte). Ab Mitte 2008 steige die Inflation bei einem unveränderten Dreimonats-Libor von 2,75% bis auf 2%, so die SNB weiter. (awp/mc/ar)

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