Société Générale: Managementfehler führten zu Milliardenverlust

Die beiden Manager hätten ihre Aufsicht vernachlässigt, heisst es in einem am Freitagabend in Paris veröffentlichten Bericht. Kerviel habe zudem bei der Manipulation des Computersystems der Bank mehrfach Hilfe von seinem Assistenten bekommen. Das Ergebnis der Prüfung mache Gruppenklagen in den USA wahrscheinlicher.


Kein Strafverfahren gegen Vorgesetzte
Kerviel hatte mit Spekulationen auf Aktienindizes in unerlaubtem Ausmasse der Bank einen Verlust von 4,9 Milliarden Euro eingebracht. Der Aktienhändler wurde deswegen entlassen und soll sich vor der Justiz verantworten. Als Konsequenz der Prüfung sollen jetzt auch sein direkter Vorgesetzter Eric Cordelle und sein Abteilungsleiter Martial Rouyère entlassen werden, berichten französische Medien. Allerdings müssten die beiden ebensowenig ein Strafverfahren fürchten wie andere Manager der Pariser Grossbank. Nur Kerviels Assistent könne ins Visier der Justiz geraten.


Einzeltäter
Kerviel wird von der Bank, die mehrfach aus Deutschland auf mögliche Unregelmässigkeiten hingewiesen worden war, als Einzeltäter bezeichnet. Der Prüfbericht kommt zu dem Schluss, dass höhere Manager nicht belastet würden. SG-Chef Daniel Bouton hatte wegen des Skandals aber die operative Leitung abgeben müssen und ist jetzt Oberaufseher der Bank. Zwei höhere Manager, darunter der Leiter der Derivateabteilung, hatten den Konzern ganz verlassen. Die Hauptversammlung der Bank ist für Dienstag vorgesehen. (awp/mc/ps)

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