SR will Krankenkassen nicht zu Managed Care zwingen

Dank besserer Koordination sollen die Behandlungsprozesse optimiert, die Behandlungsqualität verbessert und das Kostenwachstum gebremst werden.


Linke warnt davor, vor Angebotspflicht abzusehen
Damit Managed Care im Parlament überhaupt eine Chance hat, haben die Gesundheitspolitiker eine Vorlage ausgearbeitet, die sowohl von den Krankenkassen als auch von den Ärzten und Patienten Konzessionen verlangt. Vergeblich warnten vor allem linke Ständeräte davor, von der Angebotspflicht abzusehen. Ohne Angebotszwang würden zahlreiche Versicherte gezwungen, einen höheren Selbstbehalt zu akzeptieren, da ihre Krankenkasse kein Ärztenetzwerk anbietet, sagte Liliane Maury-Pasquier (SG/GE). Betroffen wären insbesondere Menschen in Randregionen.


Managed Care oder höherer Selbstbehalt
Damit die Vorlage erfolg haben könne, müssten die Versicherer mindestens ein Managed-Care-Modell anbieten. Werde der Angebotszwang herausgebrochen, sei das Geschäft gefährdet. Denn damit sinke auch die Bereitschaft der Versicherten, ihren Beitrag an die Vorlage zu leisten. Sie sollen nämlich über einen differenzierten Selbstbehalt dazu animiert werden, sich einem Ärztenetzwerk anzuschliessen. Wer seine Wahlfreiheit des Arztes nicht einschränkt, soll einen höheren Selbstbehalt bezahlen.


FDP: Versicherer in die Pflicht nehmen
Geteilt wurden diese Argumente auch von den freisinnigen Gesundheitspolitikern Christine Egerszegi (AG) und Felix Gutzwiller (FDP). Lasse der Ständerat die Pflicht zum Angebot eines Ärztenetzwerks fallen, drohe der Vorlage der Absturz, warnte Gutzwiller. Es sei gerechtfertigt, die Versicherer in die Pflicht zu nehmen, sagte Egerszegi. Die Anforderung an die Versicherer sei nicht extrem: Diese könnten sich mit anderen zusammenzuschliessen. Zudem hätten sie drei Jahre Zeit, entsprechende Angebote einzuführen.


CVP erachtet Angebotszwang als überflüssig
Andere bürgerliche Ständeräte, vor allem aus den Reihen der CVP, bezeichneten den Angebotszwang schlicht als überflüssig. Seien die Netzwerke überzeugend, dann würden die Versicherten von alleine zu solchen Angeboten wechseln. Damit kämen die Versicherungen unter Druck, solche Modelle anzubieten, sagte Urs Schwaller (CVP/FR). Es sei nicht am Staat zu steuern, warnte Alex Kuprecht (SVP/SZ). Der Markt, das heisst die Versicherten, würden den Ärztenetzwerken zum Durchbruch verhelfen. (awp/mc/ps/14)

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