Ständerat beginnt Debatte zum Abbau bei SBB Cargo

Verkehrsminister Moritz Leuenberger musste in der kleinen Kammer teilweise harsche Kritik entgegennehmen. Besonders Interpellant Pierre-Alain Gentil (SP/JU) sprang mit dem Bundesrat nicht nett um.


Blindes Vertrauen
Dieser vertraue blind den Angaben der SBB. Das erstaune, nachdem er in den vergangenen Tagen einen anderen Ex-Regiebetrieb, die Swisscom, auf das Misstrauischstes gegängelt habe. Der Stellungnahme des Bundesrates sei zu entnehmen, dass die Regierung das Problem SBB lediglich summarisch kenne und sich nicht ums Detail schere.


Mehr als 5 Prozent Ausdünnung
Wenn SBB Cargo über 100 Verladepunkte schliesse, habe das nicht eine Ausdünnung des Angebots um lediglich 5% zur Folge, wie der Bundesrat behaupte. Die Kunden nämlich würden abspringen und so natürlich Löcher reissen, sagte Gentil.


Später Reaktion des Managements
Thomas Pfisterer (FDP/AG) dagegen bezeichnete den Prozess bei SBB Cargo als nötig. Er frage sich aber schon, warum das Management so spät auf die seit langem absehbaren Entwicklungen reagiert habe.


Schmerzhafte Massnahmen
Carlo Schmid (CVP/AI) sagte, SBB Cargo zahle für Managementfehler, was kein Wunder sei. Die Massnahmen seien schmerzhaft aber richtig. Die verladende Wirtschaft sei mit der Qualität des Angebots zufrieden.


«Mordsmässige» Angst vor Kapitalverlusten
Er mache sich aber Sorgen über die Verluste von SBB Cargo. Der gegenwärtige Bundesrat sei von einer derart «mordsmässigen» Angst vor Kapitalverlusten besessen, dass eine «Verscherbelung» von SBB Cargo ins Ausland befürchtet werden müsse. SBB Cargo dürfe aber nicht der deutschen Raillion «vor die Füsse geworfen werden». Geschehe das, sehe er schwarz, sagte Schmid.


Der Nationalrat debattiert die Abbaupläne von SBB Cargo am Montag. Sein Büro hatte eine Interpellation der SVP für dringlich erklärt. (awp/mc/ab)

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