Steueramnestie brachte 80 Mrd. Euro nach Italien zurück

Die Verlängerung sei wegen Überlastung der Dienststellen notwendig geworden. Zahlreiche Anfragen hätten zuletzt wegen der grossen Nachfrage nicht behandelt werden können, sagte Tremonti am Mittwoch in Rom vor den Medien, wie die italienische Nachrichtenagentur ansa berichtete.


Weitere 30 Mrd. Euro erwartet
Durch die Verlängerung des «Scudo fiscale», der ursprünglich am 15. Dezember hätten enden sollen, erhofft sich Rom eine weitere Rückkehr von Kapital im Umfang von 30 Mrd EUR. Da auf die legalisierten Gelder eine Strafsteuer von 6 respektive 7% zu entrichten ist, rechnet der Fiskus mit Erträgen von rund 2 Mrd EUR.


Die Verlängerung soll auch dazu dienen, Immobilienwerte im Ausland steuerlich zu erfassen. Die Treuhandgesellschaften haben durch die neuen Fristen Zeit gewonnen, um die komplexen Modalitäten für die juristische Rückkehr der Immobilien zu überprüfen.


80 % des rückgeführten Geldes aus der Schweiz?
Gemäss der Wirtschaftszeitung «il sole 24 ore» wurde die Mehrheit der Vermögenswerte bisher aus der Schweiz zurückgeführt. Das Blatt bezifferte am Mittwoch den Anteil des aus der Schweiz stammenden Schwarzgeldes auf 80%. Der Rest verteile sich auf Monaco, San Marino und Luxemburg.


Hunderte Arbeitsplätze im Tessin in Gefahr
Tremontis Ziel war es, den Bankenplatz Lugano trockenzulegen, wie er einmal in einem Interview sagte. Wegen der italienischen Steueramnestie sind im Tessin in der Finanzbranche Hunderte von Arbeitsplätzen in Gefahr. Lugano sei der zehntgrösste Finanzplatz der Welt, sagte Tremonti am Mittwoch. Dies bedeute, dass dort sehr viele Ersparnisse deponiert seien. Viele Bankkunden wollten wohl auch Steuern sparen. «Darüber muss man nachdenken.» (awp/mc/pg/24)

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