Streit um Airbus-Sparprogramm – Beschäftigte arbeiten wieder
In Varel und Nordenham laufe die Produktion wieder, sagte der Sprecher der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, der Deutschen Presse-Agentur dpa. Am Mittwoch hatten Mitarbeiter an drei Airbus-Standorten die Arbeit wegen ihrer unklaren Zukunft ruhen lassen.
Airbus will Werke verkaufen
Der europäische Flugzeughersteller will diese Werke mit insgesamt 4.700 Beschäftigten im Rahmen des Sparprogramms «Power 8» – es sieht Kostensenkungen von 2,1 Milliarden Euro jährlich von 2010 an vor – ganz oder teilweise verkaufen. Die Neuorganisation des Konzerns soll bis Ende September erfolgen.
Produktionsausfälle noch nicht absehbar
Im baden-württembergischen Laupheim (1.200 Mitarbeiter) sollen von Montag an wieder Inneneinrichtungen und Frachtraumverkleidungen hergestellt werden. Die Beschäftigten hatten am Mittwoch vor dem katholischen Feiertag Fronleichnam die Arbeit für ein langes Wochenende niedergelegt. In Varel (1.300 Mitarbeiter) nahmen die Beschäftigten am Donnerstag nach einer In formationsveranstaltung des Betriebsrats die Arbeit wieder auf. Ob die Arbeitsniederlegungen zu Produktionsausfällen führten, war für Airbus zunächst noch nicht abzusehen, sagte ein Sprecher.
Vielseitiges Interesse an Werken
Inzwischen sollen mehr als ein Dutzend Unternehmen Interesse an den zur Disposition stehenden Werken angemeldet haben, darunter das Bremer Montageunternehmen Kaefer. Die Gespräche liefen bereits seit einiger Zeit und seien positiv, sagte Konzernsprecher Stefan Beeg. An welchem Airbus-Werk Kaefer interessiert ist, wollte Beeg nicht sagen. Die Firma produziert das Kabineninterieur für Airbus wie etwa Seitenwände, Lüftungskanäle oder Hutablagen.
IG Metall lehnt Einstig in nationale Verhandlungen ab
Für die Arbeitnehmer sei nicht erkennbar, dass die Ausgliederung von Standorten notwendig ist, sagte Horst Niehus vom europäischen Airbus-Betriebsrat. Die IG Metall lehnt bislang den Einstieg in nationale Verhandlungen über die Umsetzung von «Power8» ab, weil die operative Planung für die Jahre 2007 bis 2010 noch nicht vorliege. (awp/mc/ar)