Stromlücke droht später als bislang gesagt

Sies teilte die ständerätliche UREK am Dienstag mit. Bislang sprachen die Elektrizitätskonzerne immer davon, dass die ersten Atomkraftwerke ab 2020 den Betrieb einstellen werden. Angesichts der Beteiligungen an ausländischen Werken und des hinausgezögerten Wegfalls des Atomstroms erachten die Stromproduzenten die Frage der Stromlücke laut UREK als weniger dringlich als bisher angenommen. Damit sei auch der Bau von Gaskombikraftwerken weniger dringlich, hiess es. Noch vor kurzem hatte etwa der Stromkonzern Alpiq das dringende Bedürfnis solcher Werke propagiert. Für das Projekt Chavalon im Wallis liegt bereits eine Baubewilligung vor.


Alpiq wartet im Wallis mit Spatenstich zu  
Zum Spatenstich schreiten will Alpiq aber erst, wenn das Parlament den Zwang zur CO2-Kompensation für Gaskombikraftwerke ein wenig lockert. Der Bundesrat wollte den Betreibern von fossil-thermischen Kraftwerken erlauben, nicht nur 30 Prozent ihres CO2-Ausstosses im Ausland zu kompensieren sondern 50 Prozent. Dies hatte der Ständerat in der Sommersession vorläufig abgelehnt. Zuerst solle die Kommission mit der Strombranche und allen anderen Beteiligten ein Gesamtkonzept für den Bau von Grosskraftwerken ausarbeiten.


Kantone gegen Gaskombikraftwerke
Laut Communiqué prachen sich in den dazu anberaumten Anhörungen die Kantone wegen der Klimagas-Problematik gegen Gaskombikraftwerke aus. In der Frage der Atomkraft hätten die Kantone bestätigt, dass sie darauf hinwirkten, bis Ende Jahr eine Einigung zu erzielen, welche AKW-Gesuche weiterverfolgt werden sollen. Drei Gesuche sind eingegangen, wobei die Realisierung von lediglich zwei Projekten als notwenig erachtet wird. Mit Genugtuung nehme man von der sich abzeichnenden Einigung zwischen den Kantonen und den Stromproduzenten Kenntnis. Auf der Grundlage dieser Einigung wolle man die Arbeiten in der Kommission im nächsten Jahr weiterführen. (awp/mc/ps/32)

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