Studie: Medtech-Industrie wächst weiter

Während Jahren hatten die Krankenversicherungen einen grossen Teil der Kosten ubernommen. Nach der jüngsten globalen Wirtschaftskrise hat sich die Lage jedoch geändert. Wie die Beratungsunternehmen Deloitte, Roland Berger und Medical Cluster in ihrer Branchenstudie 2010 zeigen, rückte die Eindämmung der Gesundheitskosten in allen Industriestaaten zuoberst auf die Agenda. Damit nimmt der Kosten- und Preisdruck auf die Medizintechnik zu.


Neuorientierung wegen Kostendruck
Vor diesem Hintergrund mit Preis-, Kosten- und verschärftem Konkurrenzdruck orientierten sich die Schweizer Medtechfirmen neu. Noch in der letzten Studie 2008 nannten sie die Innovation als wichtigstes strategisches Handlungsfeld. Hochqualifiziertes Personal und Know-how galten als die grössten Herausforderungen. Derzeit stehen nun die Verbesserung der Profitabilität, optimiertes Marketing und weiterentwickelte Unternehmensstrukturen und -prozesse im Zentrum. Grosse Bedeutung hat auch das Bewältigen der regulatorischen Vorgaben auf den Märkten.


Wachstumschancen im Heimmarkt und in der EU&
Trotzdem rechnen die Manager der Schweizer Medtechfirmen mit 10 bis 12% Wachstum in den kommenden beiden Jahren. Grösste Wachstumschancen böten dabei der Heimmarkt und die EU-Länder, heisst es in der Studie. Das neue Kostenbewusstsein führte dazu, dass Forschung und Entwicklung überdacht wurden. Die Aufwendungen gingen bei den Herstellern 2009 gegenüber 2007 minim von 12 auf 11 Umsatzprozent zurück. Die Ausgaben wurden aber vermehrt in die Erneuerung bestehender Produkte gesteckt. Damit sank der Anteil neuer Produkte von rund einem Drittel auf unter 30% des Umsatzes.


Innovation bleibt langfristige Trumpfkarte
Dennoch bleibt die Innovation die langfristige Trumpfkarte für das Wachstum, heisst es in der Studie. Vor diesem Hintergrund erwarten auch die Unternehmen, welche sich nach wie vor auf die Innovation konzentrieren, die höchsten Wachstumsraten. Der Umsatz der Medizintechnik-Branche in der Schweiz wird auf rund 23 Mrd CHF im Jahr geschätzt. Der Anteil von 2% am Bruttoinlandprodukt ist der höchste weltweit. Rückgrat der Branche bilden über 700 Firmen und Zulieferer mit etwa 49’000 Mitarbeitenden. (awp/mc/ps/16)

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