Sulzer-Affäre: EBK-Razzia bei drei Banken – ZKB will voll kooperieren

Ins Visier geraten seien die Zürcher Kantonalbank (ZKB), die Neue Zürcher Bank und eine Niederlassung der Deutschen Bank, sagte EBK-Sprecherin Eveline Oehrli am Donnerstag zu einem entsprechenden Artikel im «Tages-Anzeiger». «Wir haben diese Woche vor Ort Abklärungen vorgenommen wegen allfälliger Verletzungen der Meldepflicht im Handel mit Sulzer-Titeln», sagte Oehrli. Die Aktion sei noch nicht beendet.

Heimliche Beteiligung von Vekselberg, Pecik und Stumpf
Vor einem Monat war bekannt geworden, dass der russische Oligarch Viktor Vekselberg sowie die beiden Wiener Financiers Ronny Pecik und Georg Stumpf heimlich eine Beteiligung von knapp einem Drittel am Industriekonzern Sulzer aufgebaut hatten. Die EBK hatte eine Untersuchung gestartet, ob bei diesem Deal Meldepflichten umgangen wurden. Laut Börsenregeln müssen bereits Beteilungen ab 5 Prozent gemeldet werden.

EKB verlangt Einsicht
Nun greift die Bankenaufsicht zum Knüppel: Erstmals in ihrer Geschichte rückte sie mit eigenen Leuten und externen Untersuchungsbeauftragten bei den drei Banken an und verlangte Einsicht in Daten und Dokumente, die beim Sulzer-Deal eine Rolle gespielt haben könnten.

Externe Experten – Beschleunigung der Untersuchung
Noch nie zuvor habe die EBK bei einem Offenlegungsfall externe Untersuchungsbeauftragte hinzugezogen gehabt, sagte Oehrli. Die Bankenaufsicht habe Leute von unabhängigen Prüfungsgesellschaften beigezogen, weil die Ressourcen der EBK beschränkt seien, sagte die Sprecherin. Damit solle die Untersuchung schneller vorangetrieben werden. Wie lange die Untersuchung dauere könne sie nicht sagen.

ZKB kooperiert
Die ZKB arbeite vollumfänglich mit der EBK zusammen, sagte Bank- Sprecher Urs Ackermann. Es sei im Interesse der ZKB, reinen Tisch zu bekommen. Denn nach den leidvollen Erfahrungen im Falle Sulzer, als ein Hagel an Kritik auf die Bank niederging, wolle die ZKB ein neues Vertrauensverhältnis aufbauen. (awp/mc/ar)

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