Sunrise legt bei Umsatz und Gewinn deutlich zu

Ohne Tele2 wären es +4,4% gewesen. Der EBITDA verbesserte sich um 13,8% auf 157 Mio CHF. Den Sprung beim Reingewinn erklärte Sunrise-Finanzchef Christian Hütwohl im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA mit geringeren Abschreibungen und der besseren operativen Leistung.


«Schritt in die richtige Richtung»
Das Resultat sei ein Schritt in die richtige Richtung, sagte Sunrise-Chef Christoph Brand: «Unsere Anstrengungen am Markt werden von den Kunden honoriert. Wir haben etwas am Markt bewegt.» Es bestehe aber kein Anlass, zurückzulehnen und zu sagen, ab jetzt sei alles in Ordnung.


Fast ein Viertel mehr Kunden
Da Tele2 vor allem im Festnetz stark war, profitierte Sunrise durch die Übernahme stark bei der Festnetztelefonie und dem Breitbandinternet. Der Umsatz im Festnetz kletterte um 13,5% auf 160 Mio CHF. Beim Internet legten die Umsätze gar um 21,1% auf 46 Mio CHF zu. Dank über 400’000 Kunden von Tele2 hat Sunrise mit 2,819 Mio zwar fast ein Viertel mehr Kunden als vor einem Jahr. Allerdings zählt das Unternehmen seit Ende 2008 bereits wieder 38’000 Kunden weniger.


Kundenstamm im Festnetz nimmt ab
Der Kundenstamm im Festnetz nahm im Vergleich zu Ende Dezember um 46’000 auf 684’000 ab. Sunrise habe 20’000 Kunden streichen müssen, die doppelt in der Datenbank gespeichert gewesen seien, sagte Hütwohl. Man habe aber auch wieder Kunden insbesondere an Konkurrentin Swisscom verloren, sagte Brand.


Stabile Zahlen beim Breitbandinternet
Beim Breitbandinternet blieb die Zahl der Kunden stabil auf 326’000, während das Einwahlinternet definitiv out ist und weiter einbrach. Dagegen konnte die Tochter des dänischen Telekomkonzerns TDC zwischen Januar und Ende März per saldo 16’000 neue Kunden im Mobilfunk gewinnen und zählt damit nun 1,784 Mio Handykunden. Der Umsatz im Mobilfunk nahm um 3,4% auf 277 Mio CHF zu.


Neue Rechnungslegungsvorgaben
Sunrise übernahm per Januar 2009 neue Rechnungslegungsvorgaben von der Muttergesellschaft. Dies betreffe vor allem die erstmalige Kapitalisierung von Kundenakquisitions- und Kundenhaltekosten, hiess es. Die betroffenen Vorjahreszahlen seien entsprechend angepasst worden und damit vergleichbar.


Investitionen von 75 Mio. Franken
Die Investitionen gibt das Unternehmen mit 75 Mio CHF an, eine Zunahme um 8,7%. Die Entbündelung der so genannten «letzten Meile» der Swisscom von der Telefonzentrale bis zum Hausanschluss treibt Sunrise den Angaben zufolge voran. Gegenwärtig seien 70’000 Hausanschlüsse entbündelt, sagte Brand. Diese kann Sunrise direkt mit eigenen Telefonie- und Internetangeboten beliefern, die unabhängig von der Swisscom sind.


Verbraucher auf der Suche nach günstigeren Abonnementen
Mit neuen Mobile-Flatrates hat das Unternehmen auf ein verändertes Verhalten der Kunden reagiert. Als Folge der Wirtschaftskrise wählen die Verbraucher laut Sunrise günstigere Abonnemente, telefonieren im Ausland weniger und verhalten sich auch sonst sparsamer.


Neue Kundenshops
In die Berichtsperiode und den Folgemonat fällt die Eröffnung neuer Kundenshops – im März in Yverdon sowie im April in Genf. Im Mai folge ein neuer Shop in Luzern, erklärte Sunrise. Bis Ende 2010 soll die Zahl der Geschäfte von derzeit 56 auf 80 steigen und über 100 neue Stellen geschaffen werden.  (awp/mc/pg/16)

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