Suva schreibt weniger Gewinn

Suva schreibt weniger Gewinn
Felix Weber, Vorsitzender der Geschaeftsleitung. (Foto: PPR/Patrick Huerlimann)

Luzern – Beim Unfallversicherer Suva hat zwar das schlechte Anlagejahr 2018 zu einem Gewinneinbruch geführt. Dank der hohen Anlageerträge der Vorjahre kann die Suva die Prämien für die versicherten Betrieben dennoch einmalig senken.

Die bei der Suva versicherten Betriebe sparen damit in der Berufsunfallversicherung 2020 zusammen 170 Millionen Franken, wie der Unfallversicherer am Freitag mitteilte. Für 2019 hatte die ausserordentliche Prämienreduktion für die Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung gar rund 690 Millionen Franken betragen – damit wurde die maximal zulässige Senkung um 15 Prozent ganz ausgenutzt.

Gewinn von 4,8 Millionen
Dies war möglich, dank einem aussergewöhnlich hohem Gewinn von gut 300 Millionen Franken im Jahr 2017. Der Reingewinn ist im vergangenen Geschäftsjahr 2018 auf nur noch 4,8 Millionen Franken abgestürzt. Das Betriebsergebnis tauchte auf brutto 60 Millionen nach 364 Millionen Franken. Davon wurden 55,2 Millionen Franken an Ausgleichreserven zurückgegeben. Grund für den Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist wegen des schlechten Kursverlaufs an den Börsen eine negative Anlagerendite von 2,7 Prozent.

Alle Versicherungszweige und Teilrechnungen seien weiterhin finanziell sehr stabil, schrieb die Suva. So kann die Suva in der Unfallversicherung den Finanzierungsbedarf von 3 Milliarden Franken für die vom Bund beschlossene Senkung des technischen Zinssatzes stemmen. Sie hat dafür in der Vergangenheit Rückstellungen gebildet. Mit dem technischen Zinssatz wird die erwartete Verzinsung des Kapitals der Versicherten berechnet.

Tiefere Prämien für Nichtberufsunfälle
Zusätzlich werde es möglich sein, künftig den grössten Teil der Massnahmen zur Freizeitsicherheit über Kapitalertragsüberschüsse zu finanzieren, hiess es weiter in der Mitteilung. Damit könnten die Prämienzahler in der Nichtberufsunfallversicherung um jährlich rund 10 Millionen Franken entlastet werden.

Die Suva meldet weiter auch Erfolge der Massnahmen zur Dämpfung der Heilkosten. Die durchschnittlichen Heilungskosten seien zum dritten Mal in Folge zurückgegangen und hätten 1’997 Franken pro Fall betragen, hiess es.

Mehr Unfälle
Insgesamt wurden der Suva 2018 in der obligatorischen Unfallversicherung 474’073 Unfälle und Berufskrankheiten gemeldet. Das sind 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Grossteil davon sind Unfälle in der Freizeit. Die heissen Temperaturen im Sommer führten dazu, dass die Menschen mehr Zeit im Freien verbrachten. Die Zahl der Nichtberufsunfälle stieg um 2,7 Prozent auf rund 276’317.

Zugleich wurden mit 181’315 auch 1,9 Prozent mehr Berufsunfälle und Berufskrankheiten registriert. Diese Zunahme erklärt die Suva mit dem Beschäftigungswachstum. Aber auch das Berufsunfallrisiko stieg leicht an. Pro 1’000 Vollbeschäftigte gab es 85,2 Fälle – das ist ein Anstieg um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Über die letzten zehn Jahre hat sich das Unfallrisiko allerdings um rund 10 Prozent reduziert.

Auch die Zahl der neu gesprochenen Invalidenrenten sank um 8,2 Prozent auf 1’522 Neurenten. Umgekehrt gab es mehr Taggeldfälle. (awp/mc/pg)

SUVA

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