Swatch verkauft Microcomponents AG nach Singapur

Finanzielle Details wurden nicht genannt. Der Verkauf beinhalte sämtliche Maschinen, die für die Herstellung der Motoren in der Schweiz und in Zhuhai (China) für Microcomponents eingesetzt werden, und die Fertig- und Halbfertigprodukte im Eigentum der Microcomponents AG. Die rund 90 Mitarbeitenden in Zhuhai werden alle zu den gleichen Bedingungen und die 14 Mitarbeitenden in der Schweiz werden zum grössten Teil und zu den gleichen Bedingungen von Juken Technology übernommen. Für die 5 verbleibenden Mitarbeitenden in der Schweiz wurde bereits oder wird eine Lösung innerhalb der Swatch Group gefunden werden.


Schrittmotoren für die Automobilindustrie
Microcomponents stellt Schrittmotoren für die Automobilindustrie, wie etwa Cockpit-Anzeigen für Geschwindigkeit, Drehzahl und Benzinniveau, her. Mit der Veräusserung dieser automobilbezogenen Sparte gehe die Swatch Group einen weiteren Schritt in Richtung Konzentration auf das Kerngeschäft, begrüsst Vontobel-Analyst René Weber die Transaktion. Weber schätzt den Umsatz der Sparte auf 15 Mio CHF, was weniger als 1% des Konzernumsatzes ausmachen würde. Bereits im Jahr 2008 trennte sich Swatch von zwei automobilbezogenen Bereichen (Michel, Sokymat). Auch die ZKB begrüsst bei Swatch die Fokussierung auf das Kerngeschäft. Sie schätzt den Umsatz der Firma Microcomponents auf 20 Mio CHF, während der Gewinn unter 1 Mio CHF liegen dürfte.


Swatch will keine Uhrwerke mehr an Dritte verkaufen
René Weber nimmt in seinem Kommentar auch noch das Thema Verkauf von Swatch-Uhrwerke an Dritte auf. CEO Nick Hayek habe am vergangenen Freitag die Idee vorgebracht, dass die Swatch Group künftig keine Uhrwerke oder Uhrenteile an Dritte liefern wird. Diese Aussage sei eine Reaktion auf die Untersuchung der Schweizer Wettbewerbskommission (Weko), in der es um die Preisfestsetzung solcher Komponenten geht.


Aktie leicht über Gesamtmarkt
Während der Auslieferungsstopp von Uhrenteilen bis zum Jahresende 2010 bereits beschlossene Sache sei, würde die Einstellung des Vertriebs von Uhrwerken einen weitaus grösseren Einschnitt bedeuten, so Weber. Der konzernexterne Umsatz des Bereichs Produktion belief sich 2008 auf 659 Mio CHF und entsprach damit 11% des Konzernumsatzes. Die Swatch Group dürfte laut Weber auch in Zukunft fertige Uhrwerke an Dritte liefern. Jedoch werde Swatch versuchen, einen höheren Preis dafür zu erzielen. An der Börse tendieren die Swatch-Aktien etwas fester als der Gesamtmarkt. (awp/mc/ps/03)

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