Swiss-CFO Ulrik Svensson: «Der Verkauf von Swiss ist kein Thema»


Swiss schreibt weiter rote Zahlen, die Auslastung ist nur um 1,4 Prozent gestiegen, beim Bankenkredit gibt es Probleme und der Beitritt zu Oneworld ist noch nicht unter Dach und Fach. Svensson stellt sich im Moneycab-Interview den kritischen Fragen.

Von Lukas Schweizer

Moneycab: Ulrik Svensson, in der Sonntagspresse konnte man lesen, André Dosésoll Gespräche über den Verkauf der Swiss geführt haben. Wann wird verkauft?
Ulrik Svensson: Es wurden keine Gespräche über den Verkauf von Swiss geführt. Sie müssen den Journalisten der das geschrieben hat fragen, woher er das weiss. Wir haben im letzten Sommer diesbezügliche Verhandlungen mit der Lufthansa gehabt. Jetzt steht das nicht zur Debatte.

Ad-Interim-CEO Pieter Bouw hat aber bestätigt, dass Gespräche mit der Private Equity Gesellschaft Texas Pacific geführt wurden.
Wir haben gesagt, dass wir langfristiges Kapital für das Unternehmen suchen, im Form von Verbindlichkeiten oder privatem Kapital. In diesem Zusammenhang sind wir mit verschiedenen Unternehmen im Gespräch. Aber das hat nichts mit dem Verkauf der Airline zu tun. Wir hoffen neue Aktionäre gewinnen zu können.

Können Sie etwas mehr zu neuen Investoren sagen?
Nein, nicht zu diesem Zeitpunkt.

Sie betonen immer, die Liquidität sei kein Problem. Trotzdem verkaufen Sie die Treibstoffabsicherungen, um 20 Millionen Franken Cash mehr zu haben. Also doch Probleme?
Nein, wir haben vieles unternommen um die Liquidität zu verbessern – und wir sind um 100 Millionen Franken besser als erwartet. Wir haben verschiedene Studien angeschaut, wohin sich der Treibstoffpreis bewegt. Wenn er weiter sinkt, wären die 20 Millionen wertlos. Also haben wir uns entschieden, das Geld in die Gesässtasche zu stecken. Es gilt auch nicht zu vergessen, dass wir mit mindestens 250 Millionen Franken flüssigen Mittel am Ende des zweiten Quartals 04 viel besser dastehen, als wir noch im letzten Herbst dachten.

Der Verkauf der Treibstoffabsicherungen birgt aber ein Risiko. Sabena ist daran zu Grunde gegangen, als der Erdölpreis stark stieg.
Ob wir nun einen Teil des Treibstoffes versichert haben oder nicht, spielt nicht so eine Rolle. Steigt der Ölpreis machen wir wegen dem nicht versicherten Rest sowieso einen Verlust.


Ulrik Svensson: 
Ulrik Svensson (43) ist schwedischer Staatsbürger, er ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Svensson erwarb in Stockholm an der School of Economics den Degree in Business Administration. Er trat am 12. Mai 2003 als CFO in die Swiss ein. Davor war er 18 Jahre lang als Chief Financial Officer in verschiedenen internationalen Firmen tätig und verfügt über ein profundes Knowhow. So half er als CFO mit,den internationalen Esselte Konzern mit Sitz in London (6000 Angestellte, Bilanzsumme 1,3 Mia. Euro), aus einer misslichen Finanzlage hinauszuführen.

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