Swissair-Prozess: Gutachter Schellenberg kassierte laut Anwalt Heeb 2,1 Mio CHF

Das Team Schellenberg sei um die Aufträge der Staatsanwaltschaft herum von einer Person auf mehrere Personen erweitert worden, sagte Rechtsanwalt Herbert Heeb vor dem Bezirksgericht Bülach. Über etwa 5 Jahre habe Schellenberg der Staatsanwaltschaft für ihre Aufträge insgesamt 2,1 Mio CHF in Rechnung gestellt.


Durchschnittlich über 400’000 CHF pro Jahr
Dies seien «also durchschnittlich über 400’000 CHF pro Jahr, wohl etwa drei Staatsanwaltgehälter, in den Hauptjahren 2003 bis 2005 wesentlich mehr». Das Team Schellenberg sei in dieser Zeit damit auch wirtschaftlich von den Aufträgen der Staatsanwaltschaft abhängig gewesen.


«Hilfs-Sheriff» Schellenbergs Team
«Hilfs-Sheriff» Schellenbergs Team habe eng mit der Staatsanwaltschaft zusammengearbeitet. «Die Staatsanwaltschaft lagerte einen erheblichen Teil ihrer Arbeit an das Team Schellenberg aus; dieses fungierte als externe Hilfsperson der Staatsanwaltschaft», sagte Heeb. Das Team Schellenberg habe zu einem erheblichen Teil reine Ermittlungsarbeit übernommen, die in anderen Fällen von der Polizei geleistet werde. Das Team Schellenberg habe direkt durch Ratschläge und die Vorbereitung von Einvernahmen die Untersuchung erheblich beeinflusst. «Das Team Schellenberg war damit abhängig von der Staatsanwaltschaft, vorbefasst und befangen. Es kommt damit als unabhängiger Sachverständiger nicht in Frage», sagte Heeb. Schellenbergs Berichte seien allesamt unverwertbar. (awp/mc/gh)

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